Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 22.1897

DOI Heft:
Heft 4
DOI Artikel:
Kurth, Julius: Die Mosaïkinschriften von Salonik
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.38775#0482

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
464

J. KURTH

Zum Glück für die archäologische Wissenschaft legte vor sieben
Jahren ein Brand einen Teil der Moschee in Trümmer, so dass
sie jetzt zu gottesdienstlichem Zweck unbenutzbar ist; denn nun
sind viele Stücke der Übermalungen und des Kalkes abgefal-
len, ohne dass die Mosaiken selbst besonders unter dem Feuer
gelitten hätten.
Durch die Güte des Wali-Paschah Hussein - Reisa wurde
es mir im Dezember 1897 gestattet, die Inschriften der Hagia
Sophia nicht nur zu copiren, sondern auch, falls dies nötig,
zu säubern und von ihrer Hülle zu befreien,und so ist es mir
denn unter der freundlichen Beihülfe des deutschen Consuls
Dr. J. Η. M ordtmann gelungen, nach eingehenden Studien
zum ersten Male alle Inschriften der alten Kirche, soweit sie
noch vorhanden sind,frei zu legen und richtig zu lesen. Diese
Beihülfe war mir besonders insofern sehr wertvoll, als wir die
Inschriften unabhängig von einander copiren und dann unsere
Copien vergleichen konnten,wodurch ihre möglichst objective
Wiedergabe gesichert wurde.
Etwas günstiger steht es mit den Inschriften der Georgskirche.
Auch sie ist in eine Moschee verwandelt worden, ihre Mosai-
ken aber haben im Jahre 1889 durch S. Rosi eine Säuberung
und—leider auch— « Reconstruction » erfahren, die vielleicht
besser unterblieben wäre, weil es nun sehr schwer ist, die alten
und neuen Teile zu sondern. Indessen scheinen erst durch die-
sen Prozess zwei bisher unbekannte Inschriften zum Vorschein
gekommen zu sein ; wenigstens hat sie der letzte Herausgeber
Bayet noch nicht angeführt.
Unsere Publication wird vielleicht deshalb nicht unwichtig
sein, weil sie zum ersten Male die Möglichkeit einer genauen
Datirung sowohl der Inschriften, als auch der Mosaiken und
damit der Kirchen selbst giebt. Ich unterlasse es, hier alle
Resultate zu ziehen, die sich aus der neuen Aufnahme der In-
schriften ziehen lassen, und will mir besonders den Versuch
einer Datirung von Hagios Georgios für später Vorbehalten.
Hier sollen vorwiegend solche Notizen folgen, die zur allge-
meinen Erklärung der diesem Aufsatz beigefügten Facsimile-
 
Annotationen