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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Editor]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 23.1898

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Heft 2-3
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Amelung, Walter: Schiedsgericht zwischen Poseidon und Athene
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https://doi.org/10.11588/diglit.39188#0250
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238

W. AMELUNG

findet; auf einem der antoninischen Stücke (Fröhner S. 57)
ist eine auch sonst mehrfach wiederholte Statue des Hercules
nachgebildet (vgl. Petersen, Rom. Mitth. 1889 S. 332 ff.).
Eine Composition, die wir auf zwei Exemplaren des Marc
Aurel und des Gommodus sehen (Fröhner S. 88=Grüber Taf.
20,1 und Fröhner S. 11 5) und die ein junges Mädchen darstellt,
wie sie die Schlange der Hygieia füttert, finden wir auf einem
Relief des capitolinischen Museums wieder (Nuova. descri-
zioneNr. 111). Eine besondere Arbeit Sievekings über dieses
Relief steht zu erwarten.
Eine eigene Stellung nimmt ein Medaillon des Marc Aurel
(Grüber Taf. 20, 2; Fröhner S.,89) ein, auf dem zu den
Seiten eines Altares, über dem sich eine Schlange ringelt,
rechts Athene, links Nike steht. Die Composition ist hergenom-
men aus einer anderen grösseren, der schon erwähnten Dar-
stellung des Urteils über Orest, die am vollständigsten in den
Reliefs des corsinischen Silbergefässes erhalten ist (Michaelis
a. a. 0.; Robert, Die antiken Sarkophagreliefs II S 171 ff.
Taf 55 f.), nur ist aus dem Tische mit der Urne der Altar
mit der Schlange , aus der Erinys durch Verlängerung der
Gewandung und durch Zufügung der Flügel eine Nike ge-
worden. Wir bemerken also hier bei den Bildnern der Medail-
lons eine Arbeitsweise, wie man sie bisher nur den sog. neu-
attischen Kreisen zuzuschreiben pflegte. Zugleich wird auch
hierdurch ihre Abhängigkeit von der grossen Monumental-
Tradition erwiesen.
Auf ein Werk der grossen Kunst, auf eine Gruppe der
Athene und des Poseidon auf der Akropolis zu Athen (Paus.
I, 24,3), ist auch die Composition eines Medaillons des Ha-
drian bezogen worden (Stephani, Compte - rendu 1872 S.
131 ff.; Robert, Athen. Mitth. 1882 S. 53 ff.; Imhoof-Blumer
und P. Gardner, Numism. commentary on Pausanias S.
131 Taf. Z, 15). Wir kommen hiermit zugleich auf unser
Anfangstbema zurück, denn von Robert ist a. a. 0. auch diese
Darstellung auf das Schiedsgericht zwischen den beiden Gott-
heiten gedeutet worden.
 
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