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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 26.1901

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Watzinger, Carl: Vasenfunde aus Athen
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https://doi.org/10.11588/diglit.41307#0067
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VASENFUNDE AUS ATHEN

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Munde, der mit dem Finger verschlossen werden kann. Nach
der Form des Henkels und nach der Technik ist das ganze
Gefäss sicher zu ergänzen; es ist nicht zu trennen von einer
Gruppe von Flaschen, die in das III. Jahrhun-
dert gehören und sich allmählich zu einer aus-
geprägten Form mit eigenartiger Dekoration
entwickelt haben1. Eine Vexierflasche, die der
besprochenen ähnlich gewesen sein muss, beschreibt
Heron in der Pneumatik I 9. Die dort geschilderte Kanne
soll vermöge ihrer Konstruktion bald Wasser, bald
Wein, bald eine Mischung beider spenden können
(vgl. dazu W. Schmidt, Einleitung zu seiner Ausgabe
S. XXXI). Man kann sich die Konstruktion der Flasche
auch einfacher so denken, dass die Mündung entweder
sehr eng oder durch ein Sieb geschlossen war. Die
Flüssigkeit konnte dann nur auslaufen, wenn man den
Finger von dem Munde der Maske wegnahm.
14. Relief rund, stark bestossen, rechts oben ein Stück
abgebrochen, Dm. 7 cm. Gelblicher Thon, rot gebrannter Fir-
nis. Ein nach oben blickender Eros mit kleinen Flügeln hält


in der Rechten geschultert einen Thyrsosstab mit Pinienzapfen
am Ende und hebt zugleich über einem viereckigen, über Eck
dargestellten Altar ein zweizipfliges Gewand in die Höhe.
Hinter seinem Rücken wird der linke Arm sichtbar ; die linke
Hand hält eine kleine einhenklige Kanne. Das Rund stammt

' Vgl. über diese Flaschen die Bemerkung Dragendorffs Bonner Jahrbücher
101 S. 144 Anm. 2, der eine Behandlung der ganzen Gruppe in Aussicht stellt.
 
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