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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 26.1901

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Watzinger, Carl: Die Ausgrabungen am Westabhange der Akropolis, 5, Einzelfunde
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https://doi.org/10.11588/diglit.41307#0324
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3 Η

C. WATZINGER

Schleife vereinigt sind. Zwischen ihnen liegt vorn im Haar eine
Binde. Das Haar am Hinterkopf ist nur angedeutet. Von den
Winkeln des leicht geöffneten Mundes ziehen sich feine Falten
nach den Wangen. Die Bildung der Stirn und der Augen weist
den liebevoll ausgeführten Kopf in nachpraxitelische Zeit. Die
Deutung auf Aphrodite wird durch den Vergleich mit dem
Kopf der mediceischen und der im Bade kauernden Aphrodite,
mit denen er die Haartracht gemein hat, gesichert. Nach der
einfacheren Behandlung des Haares und dem weniger ent-
wickelten Gesichtsausdruck wird man den Kopf aber für älter
als diese halten und möglichst nahe an das IV. Jahrhundert
heranrücken.
2. Aphroditekopf. H. 20 cm; das Gesicht stark bestossen.
Das Haar ist in Wellen nach beiden Seiten gestrichen und
bedeckt die obere Hälfte der Ohren. Hinten ist es in einem
künstlich geschlungenen Knoten vereinigt. Oben ist um das
Haar eine schmale Binde gelegt. Der Kopf gehört in die Reihe
der Köpfe, die sich um den der Knidischen Aphrodite grup-
pieren, ist aber eine recht massige Arbeit (A. V. 183).
3. Torso (Leib und Oberschenkel) eines tanzenden Satyrs.
H. 23 cm. Das Schwänzchen hinten ist abgebrochen. Das
rechte Bein ist zurückgezogen, das linke vorgestellt; es war
vielleicht vor das rechte Bein gesetzt. Die rechte obere Körper-
seite dreht sich nach vorn. Gute Arbeit; die Rückseite ist
besonders gut erhalten. Zum Motiv des Torsos vergleiche den
Torso des tanzenden Satyrs in Berlin und die ihm verwandten
Statuen, über die Furtwängler Satyr aus Pergavio?i S. 12 ff.
(40 Berl. Winckelmannsprogr.) gehandelt hat.
4. Uberlebensgrosse Hand, die drei Apfel hält. L. 15,5 cm.
Sie stammt wohl von der Kolossalstatue eines Herakles mit
den Äpfeln der Hesperiden : vgl. die Statue aus dem Theater
des Pompeius Monum. dell'Inst. VIII 50, dazu Furtwängler
Roschers Lexikon Sp. 2179.
5. Statuette eines Mannes ohne Kopf. H. 19 cm. Sie ist be-
kleidet mit einem langen, bis über die Füsse herabfallenden
Chiton, der unter der Brust breit gegürtet ist und vorne in
breiten, tiefen Falten herabhängt, während er ah den Beinen
fest anliegt. Das linke Bein steht gerade, das rechte ist zurück-
 
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