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ERNST PFUHL

Grab 19 (16). Nur durch eine schmale Schieferwand von
18 getrennt folgt eine 3 m breite Einarbeitung, deren Form der
Plan zeigt. In der Nordecke lag die euböische Amphora J 8 in
sehr sorgfältiger Steinpackung leicht bergauf gerichtet. Sie
war verschlossen mit einer Steinplatte, über der noch eine
dicke Scherbe lag, im Inneren fand sich nur ein wenig feine
Erde und eine theräische Tasse. Die ganz verzehrten Knochen
müssen einem kleinen Kinde angehört haben. Die Südecke
wird durch eine kleine Bogenmauer zu einer runden Grube ab-
geschlossen, die eine Schicht reiner Asche enthielt. Zwischen
der Grube und der Urne lag eine zweite, mit der ersten nicht
verbundene Aschenschicht mit den Scherben der euböischen
Pyxis J 37 und zweier theräischer Skyphoi. Diese Asche hat
man offenbar der Opfergrube entnommen und zu der Urne
geschüttet.
Südlich neben Grab 19 fanden sich zwei flache Einarbeitun-
gen mit Steinen, einigen Scherben und etwas Asche, drei wei-
tere lagen darunter und unterhalb der Opfergrube von Grab 19:
zerstörte Einzelgräber gleicher Art wie die beschriebenen.
Opfergrube 20 (53). Die Grube ist ganz in den Schiefer
geschnitten. Ihre Rückwand ist 0,7 m hoch, die Seitenwände
fallen mit dem Abhang nach vorn ab, biegen jedoch noch zu
Ansätzen einer einst vielleicht gemauerten Vorderwand um.
Die hinteren zwei Drittel des Bodens bilden eine 0,3 m hohe,
oben ausgehöhlte Stufe mit einer Aschenschicht, welche Kno-
chen von Kleinvieh und vom Schädel eines Schweines sowie
Scherben kleiner Gefässe enthielt. Etwas Asche in der Vertie-
tiefung vor der Stufe stammt gewiss von oben. Die Scherben
sind folgende :
1. Fast alle Scherben der samischen Lekythos E 3. Sie sind
ganz ungleichmässig verbrannt, also ist das Gefäss zerschla-
gen ins Feuer geworfen worden.
2. Mündung eines Kugelkännchens aus gelbem Thon (P).
3. Scherbe eines Tässchens.
 
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