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DER ARCHAISCHE FRIEDHOF AM STADTBERGE VON THERA 79
die unterste sockelartige Schicht besteht aus geglätteten Blök-
ken. Rück - und Seitenwände lehnen sich an den festen Stein-
schutt, die Vorderwand an die kurze Terrassenmauer; die höch-
ste erhaltene Höhe ist 1.4 m. In der Südecke des Grabes
befindet sich eine dreistufige Treppe, an deren oberem Ende die
roh vermauerte Thür liegt. Ob vor der Thür etwa eine Opfer-
grube lag, hätte nur durch weitgehende Zerstörung der oberen
Mauern festgestellt werden können. Der grössere Teil der west-
lichen Treppenwange wird durch einen mächtigen geglätteten
Block gebildet; die Ecke der Südwand und der Wange ist aus
regelmässigen Quadern gemauert. Die Stufen bestehen aus ein
bis zwei grossen flachen Steinen, deren Unregelmässigkeiten
durch einzelne kleinere ausgeglichen sind. Über der obersten
Stufe erhebt sich die niedrige Thürschwelle. Der Boden des
Grabes wird durch einen auf Steinschutt liegenden Erdstrich
gebildet. An den Wänden lagen einige Unterlageplatten für
Urnen. Der Schutt war von oben bis unten durchsetzt mit
Scherben, die meist zu mehreren zusammen gehörten ; zu un-
terst fanden sich auch verbrannte Menschenknochen sowie Reste
einer eisernen Perone V 53· Zahlreiche Steine der Decke und
der Wände lagen im Schutte. Aus diesem Befunde scheint her-
vorzugehen, dass das Grab schon während der Benutzung ein-
stürzte ; aus dem Schutt hat man die mehr oder weniger be-
schädigten Urnen entfernt, das Grab wieder zugeschüttet und
ein neues (97) darüber erbaut. Da die Funde aus dem jüngeren
Grabe zu der stilistisch ältesten Ware des Friedhofs gehören,
wird der Einsturz in frühe Zeit zurückgehen.
Die Scherben stammen :
1 — 5. Von fünf grossen theräischen Amphoren.
6. Von einer halslosen theräischen Amphora.
7—8. Von zwei groben theräischen Pithoi.
9—11. Von drei theräischen Tellern A 165, 174, 177.
12. Von einem theräischen Skyphos.
13. Von einem kretischen Pithos C 18.
14. Von einer Schwarzdipylonamphora (Η I).
15· Von einem euböischen Kessel J 28.
16. Von einem euböischen Skyphos J 32.
17. Von einer euböischen Kanne J 23.
 
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