GRIECHISCHE SIEGERLISTEN
339
5 άν[ήρ κιθαριστής
. . . ος Θετταλός
άνήρ αυλωιδό(ς)
[Χ]|αρίας Άθη [να]Ιος
Diese Ergänzungen erregen mehrfache starke Bedenken. Zu-
nächst ist mehr denn unwahrscheinlich, dass die Aufzählung
der Sieger selbst bereits in Z. i begonnen habe ; zumal diese
allein nicht στοιχηδόν geschrieben ist, wird sie nur die Über-
schrift enthalten und mit μεγάλα geschlossen haben, obwohl
die Majuskelabschrift Spatium vacuum hinter μεγάλα nicht aus-
drücklich bezeugt. Zwischen den Praescripten in Z. I und dem
Eigennamen Πάμφιλος in Z. 2 wird daher nur die Bezeichnung
des Agons, in dem dieser gesiegt, ausgefallen sein ; vor dem
Schluss - Sigma vor dem Eigennamen bleiben 15 Zeichen zu
ergänzen. Der Agon, in dem Lysandros Z. 3 Sieger war, hat
nicht 8, sondern 14 bezw. 15 Zeichen gezählt. Der siegreiche
Sikyonier Z 4 soll.στρατός geheissen haben, aber
schwerlich hat die griechische Onomatologie einen Namen aufzu-
weisen, der diese Lücke von 8 Buchstaben füllte; er kann ferner
unmöglich [κιθαρ]ωιδός gewesen sein, da Z. 7 als Kitharöde Kleo-
nikos aufgeführt ist.
Diese Schwierigkeiten werden sämtlich behoben durch die
folgenden, vor langem gefundenen Ergänzungen, die durch eine
jüngst veröffentlichte eretrische Inschrift erwünschte Bestätigung
erhalten haben:
Οΐδε ενικών "Αμφιαράϊα] τα μεγάλα-
Π ρ ο σ ο δ ί ο υ π ο ι η τ ή] ς II ά μ φ ι λ ο ς DA θ η [ν α I ο ς .
κ ι θ] α ρ [ι σ τ ή ς π α I ς] Λ ΰ σ α ν δ ρ ο ς Θ η β α I [ο ς α υ λ
ω ι δ ό ς π [α ι ς . . . . στρατοςΣικυώνιάνή[ρκι
5'9'αριστής . . . οςΘετταλόςάνήραύλωιδό[ςΧ
α ρ ί α ς "Α Ε η [ν α] I ο ς κτλ.
Die Frage, ob nicht den άνδρες κιθαριστής und αυλωιδός* 1
1 Die richtige Erklärung des αΰλωδός als des Flötensängers, des zur Flöte
singenden, hat zuerst, soviel ich sehe, C. Keil Melanges greco-rom. II 1858 S. 78^
gefunden, lange vor H. Guhrauer Zur Geschichte der Aulodik bei den Griechen
1879 (vgl. M. Eirnann De organis Graecorum musicis 1880 S. 65 ff., C. v. Jan
ATHEN. MITTEILUNGEN XXVIII.
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5 άν[ήρ κιθαριστής
. . . ος Θετταλός
άνήρ αυλωιδό(ς)
[Χ]|αρίας Άθη [να]Ιος
Diese Ergänzungen erregen mehrfache starke Bedenken. Zu-
nächst ist mehr denn unwahrscheinlich, dass die Aufzählung
der Sieger selbst bereits in Z. i begonnen habe ; zumal diese
allein nicht στοιχηδόν geschrieben ist, wird sie nur die Über-
schrift enthalten und mit μεγάλα geschlossen haben, obwohl
die Majuskelabschrift Spatium vacuum hinter μεγάλα nicht aus-
drücklich bezeugt. Zwischen den Praescripten in Z. I und dem
Eigennamen Πάμφιλος in Z. 2 wird daher nur die Bezeichnung
des Agons, in dem dieser gesiegt, ausgefallen sein ; vor dem
Schluss - Sigma vor dem Eigennamen bleiben 15 Zeichen zu
ergänzen. Der Agon, in dem Lysandros Z. 3 Sieger war, hat
nicht 8, sondern 14 bezw. 15 Zeichen gezählt. Der siegreiche
Sikyonier Z 4 soll.στρατός geheissen haben, aber
schwerlich hat die griechische Onomatologie einen Namen aufzu-
weisen, der diese Lücke von 8 Buchstaben füllte; er kann ferner
unmöglich [κιθαρ]ωιδός gewesen sein, da Z. 7 als Kitharöde Kleo-
nikos aufgeführt ist.
Diese Schwierigkeiten werden sämtlich behoben durch die
folgenden, vor langem gefundenen Ergänzungen, die durch eine
jüngst veröffentlichte eretrische Inschrift erwünschte Bestätigung
erhalten haben:
Οΐδε ενικών "Αμφιαράϊα] τα μεγάλα-
Π ρ ο σ ο δ ί ο υ π ο ι η τ ή] ς II ά μ φ ι λ ο ς DA θ η [ν α I ο ς .
κ ι θ] α ρ [ι σ τ ή ς π α I ς] Λ ΰ σ α ν δ ρ ο ς Θ η β α I [ο ς α υ λ
ω ι δ ό ς π [α ι ς . . . . στρατοςΣικυώνιάνή[ρκι
5'9'αριστής . . . οςΘετταλόςάνήραύλωιδό[ςΧ
α ρ ί α ς "Α Ε η [ν α] I ο ς κτλ.
Die Frage, ob nicht den άνδρες κιθαριστής und αυλωιδός* 1
1 Die richtige Erklärung des αΰλωδός als des Flötensängers, des zur Flöte
singenden, hat zuerst, soviel ich sehe, C. Keil Melanges greco-rom. II 1858 S. 78^
gefunden, lange vor H. Guhrauer Zur Geschichte der Aulodik bei den Griechen
1879 (vgl. M. Eirnann De organis Graecorum musicis 1880 S. 65 ff., C. v. Jan
ATHEN. MITTEILUNGEN XXVIII.
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