GRIECHISCHE SIEGERLISTEN
363
Söhne des Simakon verzeichnet, der eine von Antigonos, der
andere von Menjodoros adoptiert. Die Bemerkung oben S. 358,
dass Stamatiadis’ Lesung Νίκων Z. 9 und die Ergänzung Z. 11
Μην]όδωρος von anderer Seite Bestätigung fänden, zielte auf ein
von Th. Wiegand Athen. Mitt. 1900, 181 Nr. 61 und Beilage
veröffentlichtes Totenmahlrelief, dessen Architrav die Inschrift
Σιμάκων Σεΰθου, Νίκων Μηνοδώρου ήρωες trägt. Da von den
fünf bezw. vier Namen der beiden Sieger hier drei, darunter der
sehr charakteristische Simakon, wiederkehren, haben Heroen und
Sieger unbedingt derselben Familie angehört. Nimmt man an,
wie so oft, habe der Onkel Menodoros den nach ihm benannten
Neffen Menodoros adoptiert, so lässt sich folgender Stammbaum
vermutungsweise aufstellen :
Seuthes
Simakon Menodoros I
Nikon I Menodoros II (Nikon II?)
adoptiert adoptiert
von Antigonos von Menodoros I
( Nikon II ?)
Die beiden Heroen wären in dem einen Falle Onkel und Neffe,
was wahrscheinlicher ist, im anderen Grossvater und Enkel—die
Adoption des Menodoros II müsste dann zu Lebzeiten des Sima-
kon erfolgt sein. Nach einer mir freundlichst von Wiegand zu-
gesandten Photographie stehen die Buchstabenformen A, kleine
ΘΟΩ der Datierung des Reliefs um 200 keinenfalls entgegen 1.
In der grossen musische und gymnische Agone umfassenden
Liste Nr. 5> die Gardner mit Recht auf die Heraia bezogen
haben wird, lautet nun Z. 6 mit den Ergänzungen des Heraus-
gebers : αυλη]τής Νειλευς Άμμων ίου1 * α[υλωδ]ός Κιθαρ ιστίων . . .
Αντιγόνου φ ΰ σ ε ι δ έ Σ ι μ α κ ώ ν τ ο ς- κιθαρωδός Λύκων. An
dem Namen Κιθαρ ιστίων (auch Stamatiadis hat κιθαριστιοϋ . . .
1 Dass das Stück um 200 entstanden sein kann, ist wahrscheinlich, vielleicht
auch noch etwas später; man thut bei so handwerkmässiger Arbeit nicht gut,
allzu scharfe Zeitgrenzen aufzustellen5, schrieb mir Wiegand.
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Söhne des Simakon verzeichnet, der eine von Antigonos, der
andere von Menjodoros adoptiert. Die Bemerkung oben S. 358,
dass Stamatiadis’ Lesung Νίκων Z. 9 und die Ergänzung Z. 11
Μην]όδωρος von anderer Seite Bestätigung fänden, zielte auf ein
von Th. Wiegand Athen. Mitt. 1900, 181 Nr. 61 und Beilage
veröffentlichtes Totenmahlrelief, dessen Architrav die Inschrift
Σιμάκων Σεΰθου, Νίκων Μηνοδώρου ήρωες trägt. Da von den
fünf bezw. vier Namen der beiden Sieger hier drei, darunter der
sehr charakteristische Simakon, wiederkehren, haben Heroen und
Sieger unbedingt derselben Familie angehört. Nimmt man an,
wie so oft, habe der Onkel Menodoros den nach ihm benannten
Neffen Menodoros adoptiert, so lässt sich folgender Stammbaum
vermutungsweise aufstellen :
Seuthes
Simakon Menodoros I
Nikon I Menodoros II (Nikon II?)
adoptiert adoptiert
von Antigonos von Menodoros I
( Nikon II ?)
Die beiden Heroen wären in dem einen Falle Onkel und Neffe,
was wahrscheinlicher ist, im anderen Grossvater und Enkel—die
Adoption des Menodoros II müsste dann zu Lebzeiten des Sima-
kon erfolgt sein. Nach einer mir freundlichst von Wiegand zu-
gesandten Photographie stehen die Buchstabenformen A, kleine
ΘΟΩ der Datierung des Reliefs um 200 keinenfalls entgegen 1.
In der grossen musische und gymnische Agone umfassenden
Liste Nr. 5> die Gardner mit Recht auf die Heraia bezogen
haben wird, lautet nun Z. 6 mit den Ergänzungen des Heraus-
gebers : αυλη]τής Νειλευς Άμμων ίου1 * α[υλωδ]ός Κιθαρ ιστίων . . .
Αντιγόνου φ ΰ σ ε ι δ έ Σ ι μ α κ ώ ν τ ο ς- κιθαρωδός Λύκων. An
dem Namen Κιθαρ ιστίων (auch Stamatiadis hat κιθαριστιοϋ . . .
1 Dass das Stück um 200 entstanden sein kann, ist wahrscheinlich, vielleicht
auch noch etwas später; man thut bei so handwerkmässiger Arbeit nicht gut,
allzu scharfe Zeitgrenzen aufzustellen5, schrieb mir Wiegand.