Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

DOI Heft:
[Heft 1-2]
DOI Artikel:
Wide, Sam: Gräberfunde aus Salamis
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0046
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
34

S. WIDE

ner Firnis, stellenweise in Rotbraun übergehend. Ringfuss.
Bügelscheibe mit knopfartiger Anschwellung. Loch bei dem
einen Bügelende. Am Knopf der Bügelscheibe eine Spirale,
um Ausguss und Bügelhalter eine Schlinge, von welcher vor-
ne und hinten verticale Wellenlinien herablaufen. An jeden
Bügelansatz ist ein Streif gelegt. Zwei breite Bänder am Bauch
und am Unterteil, daneben schmälere horizontale Streifen.

Dieses Gefäss hat ein besonderes Interesse, weil es wahr-
scheinlich aus den ersten, von Palaiologos unternommenen
Ausgrabungen am Dipylonfriedhof stammt b Es bietet die
allergrösste Ähnlichkeit mit der oben (Taf. V 7) abgebildeten
und beschriebenen salaminischen Bügelkanne Nr. 3607.

2. Bügelkanne aus Nauplia, Nationalmuseum Nr. 3559.
H. 1 5,5, gr. Umf. 37. Gelbbrauner etwas erdiger Thon, schwarz-
brauner stumpfer Firnis. Knopf an der Bügelscheibe, Loch
an der Schulter. Concentrische Kreise um den Bügelknopf.
Schleife um Bügelhalter und Ausguss. Andreaskreuz an bei-
den Henkeln, Ring um die Bügelansätze. An der Brust fünf
grössere und zwei kleinere Dreiecke. Zwei breite Bänder am
Bauch und am Unterteil, dazwischen schmälere Streifen.

Mehrere in Mykenae gefundene Gefässe zeigen mit
den Salamisvasen eine nahe Verwandtschaft, z. B. das Känn-
chen Nat. Mus. Nr. 1104. H. 13, gr. Umf. 30. Heller gelbbrau-
ner Thon, gut gebrannt. Schwarzbrauner, stumpfer, bleiglanz-
artiger Firnis. Ringfuss. An der Brust Dreiecke mit Doppel-
schraffierung; eine Reihe von verticalen Stäbchen sind an
dem Halsband angehängt. Sonst breitere und schmälere hori-
zontale Bänder. Nahe verwandt mit dem oben (Abb. 4) ab-
gebildeten und beschriebenen Salamiskännchen Nr. 3622. Vgl.
auch das in Form, Technik und Decoration fast ganz ähn-
liche Kännchen aus Mykenae Nr. 1105. Um noch ein Beispiel
aus Mykenae anzuführen, erinnere ich an die bei Schliemann,
Mykenae 71 abgebildete Kanne, deren Verwandtschaft mit

1 Es wird von Dümmler, Kleine Schriften III 151 A. 1 als 'eine mit
Dipylonvasen zusammengefundene, in Dipylonthon nachgemachte Bügel-
kanne’ erwähnt, woraus man freilich nicht schliessen darf, diese Bügelkanne
sei in demselben Grab wie die Dipylongefässe gefunden worden.
 
Annotationen