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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 35.1910

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[Heft 3-4]
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Oikonomos, Geōrgios P.: Eine neue Bergwerksurkunde aus Athen
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https://doi.org/10.11588/diglit.29170#0312
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G. P. OIKONOMOS

sehnliches Grabmal errichtet wurde, darüber berichtet die
Überlieferung nichts. Das wäre aber noch kein ernstlicher
Grund, um die Glaubwürdigkeit der ganzen Nachricht in
Zweifel zu ziehen. Vielmehr bleibt die Wahrscheinlichkeit
bestehen, dass es Sitte wurde, nach dem c@QaGupou [rvfjpod
oder cafj|i,cü die ganze Örtlichkeit um das Grab herum ein-
fach ©pdoufiog zu nennen, sodass schliesslich die Präposition
sju mit dem Dativ oder Accusativ des Namens, wie es auch
bei anderen einfachen Ortsnamen vorkommt, verbunden wer-
den konnte. Dass diese Neigung zur Verkürzung des Aus-
drucks ausschliesslich rgüo? ’Artixov3 gewesen sei, ist wohl
blos eine Behauptung des Lexikographen. Beiläufig be-
merke ich noch, dass der alte Philologe Meursius (Lectiones
Atticae V 30) dieses Grabmal mit dem Bade des Thrasyllos
identificierte (Boeckh, Silberbergwerke 89 Anm. 20).

Z. 17. <h(7u|fxo'v[icxxov petaDiov] sehr wahrscheinlich nach
der Inschrift Dittenberger, Syll. 875.

Z. 20. 'Avajodüpov vgl. B 14. 23. C 9. 16. Das Wort ist
ein bergmännischer Ausdruck, der nur in den. Bergwerks-
Verzeichnissen vorkommt. Bereits Boeckh, CIG. I 162 p. 289
hat für ihn die offenbar richtige Erklärung gegeben, dass er
von Bergwerksschachten gebraucht werde, die längere Zeit
aufgegeben sich mit Erzschlacken und Erde gefüllt hatten,
sodass bei einer Wiederaufnahme des Betriebes eine üva-
Ga|i5, d. h. eine Entleerung und Reinigung von den darin
eingedrungenen Erdmassen nötig wurde. Wie Boeckh aus
Strabon IX 23 schliesst, war allein dieser gemischte Inhalt
Gegenstand der Ausbeutung durch den neuen Pächter; doch
war höchstwahrscheinlich dieser alte Schacht, selbst wenn er
noch so wenig Ertrag an Erz lieferte, von der weiteren Bear-
beitung nicht ausgeschlossen. In dieser Weise können wir
vielleicht die Ansicht von Boeckh mit der von Hansen (De
metallis Atticis) in Einklang bringen. Francotte II 186 nimmt
Anstoss an dem Worte "petaXXov" und sagt: hnais il me parait
difficile de croire que nos inscriptions auraient appele mine,
psraMov, des tas de scories . . . s. Mir scheint indessen der
Gebrauch des Wortes nicht unpassend, denn die Schlacken
lagen in den Bergwerken: diese mussten daher neu erschlos-
 
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