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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 36.1911

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Premerstein, Anton von: Athenischer Ehrenbeschluss für einen Großkaufmann
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https://doi.org/10.11588/diglit.37288#0089

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73

ATHENISCHER EHRENBESCHLUSS FÜR EINEN
GROSSKAUFMANN.

Die nachstehend behandelte, für die Wirtschaftsgeschichte
Athens im zweiten Jahrhundert v. Chr. aufschlussreiche In-
schrift wurde anfangs Mai 1909 bei einer von Herrn Prof.
Dr. R. Heberdey vorgenommenen Untersuchung des Nike-
Pyrgos an dessen SW-Ecke aus spätem Mauerwerk hervor-
gezogen und ist gegenwärtig im Magazin des Akropolis-
Museums verwahrt. Es ist der obere Teil einer einst nach
unten sich verbreiternden Stele aus bläulich grauem hy-
mettischen Marmor, am Giebel stark bestossen, r. und unten
gebrochen. Links ist der Rand erhalten, aber die Inschrift-
fläche durch Absplitterung in einer Breite von 0,03 (Z. 2)-
0,11 m (Z. 1 7) zerstört. Die grösste Höhe beträgt 0,395 m, die
grösste Breite 0,38 m, die Dicke des Schaftes 0,1 25 m. Der drei-
eckige, vertiefte Giebel (gr. H. 0,13) wird durch eine profilierte
Leiste mit dem Schafte verbunden. Für die sorgfältigen und
eleganten Buchstaben, h. 0,008 m, ist charakteristisch die all-
mähliche Verdickung der Hasten nach den Enden zu Die 1.
Schmalfläche ist nicht geglättet, sondern rauh gepickt, die
Rückseite roh gelassen.
Von der senkrechten Mittellinie, die mitten zwischen den
Buchstaben E und O der ersten Zeile durchgegangen sein
muss, misst man bis zum 1. Rande in Z. 1 0,245 m, in Z. 16
0,255 m. Der Schaft war also einst 0,50-0,51 m breit, woraus
das Ausmass des am r. Bruchrande zu Ergänzenden (in Z. 1-
1 3 etwa 14-17 Buchstaben; in Z. 1 4 ff. entsprechend mehr) sich
ziemlich genau bestimmen lässt. An den Zeilenanfängen ist
die Länge der Ergänzungen durch den jeweiligen Abstand

' Zur systematischen Verwendung von Apices in Athen seit Ende des
dritten Jahrhunderts v. Chr. s. W. Larfeld, Handbuch der gr. Epigraphik
II 472; Berliner philol. Wochenschr. 1907, 621.
 
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