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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 37.1912

DOI Artikel:
Ippel, Albert; Schazmann, Paul; Darier, Gaston; Loeschcke, Siegfried; Conze, Alexander; Dörpfeld, Wilhelm: Die Arbeiten zu Pergamon 1910-1911
DOI Artikel:
3: Die Einzelfunde
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https://doi.org/10.11588/diglit.37285#0328
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312

A. IPPEL. III. DIE EINZELFUNDE

Οεαις notwendig- verbundene Opfer. Die nächsten, nur viel
grösseren Analogien zu unserer Scheibe bilden die beiden
bekannten Exemplare aus Sklavochori (Lakonien) im Briti-
schen Museum (Anc. Greek Iuscr. in the Brit. Mus. CXLI/II;
Smith, Catalogue of Greek Sculpture Nr. 811/2), zu denen
jüngst Rhomaios noch eines gefunden ,hat (Πρακτικά 1909,
297). Ein ähnliches Stück aus Terracotta befindet sich in
der ägyptischen Sammlung in Athen, mit einem Bukranion
im umgebenden Kranze. Vier andere Exemplare mit z. T.
pantheistischen Symbolen nennt Heydemann, Gaz. arch. VIII
1883 pl. III 2; seine Erklärung als apotropäischer Geräte
ist schief. Die alten mykenischen ‘Opfertische’ sind gewis-
sermassen Vorstufen, als Vergleich kann man auf die ägyp-
tischen Opfertafeln hinweisen, die das ganze Requisit des
Opfers beisammen zeigen, mitunter wie eine verkleinerte
Nachbildung eines ganzen Opferhofes sind.
Erwähnt sei schliesslich das Vorderteil eines kleinen ge-
lagerten Stieres aus weissem Marmor, h. 0,17 m; um den Leib
liegt ein breiter Gurt, dessen hinteres Ende mit der Fuge
zusammenfällt; denn der Hinterteil war besonders angesetzt.
An eine Protome wird man kaum denken können. Phot. 1982.
Der Funde in den Thermen waren wie erwartet we-
nige. Bei den Grabungen nach dem Osteingang fanden
wir den Hermenkopf Taf. XXIII. Der in Locken herunter-
hängende Schnurrbart mischt sich in die Haare des langen,
viereckigen, schräg vorstehenden Bartes, auf dem das Ge-
lock in schematischen Spiralen angegeben ist. Die süssli-
chen Lippen liegen frei, Nase und Stirn sind weichlich ge-
formt, letztere von den Haaren oben in flachem Dreieck
begrenzt; vom Scheitel aus ist das kaum gewellte Haar
nach allen Seiten gezogen, ein Reif daraufgesetzt, durch
den an den Seiten die vorne geteilten Haare von oben her
gesteckt sind und dann in breiter Masse in den Nacken
fallen; die Ohren sind frei, je eine starke Strähne fällt hin-
ter ihnen vorne auf die Schulter, vor jedem Ohr aber hängt
wie eine Traube ein dichter Haarbüschel.
In der Nähe lag die Figur eines Wasserspeiers, in Ge-
 
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