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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 37.1912

DOI Artikel:
Ippel, Albert; Schazmann, Paul; Darier, Gaston; Loeschcke, Siegfried; Conze, Alexander; Dörpfeld, Wilhelm: Die Arbeiten zu Pergamon 1910-1911
DOI Artikel:
Loeschcke, Siegfried: 5: Sigillata-Töpfereien in Tschandarli. (Berichte über die Ergebnisse einer Versuchsgrabung i. J. 1911)
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https://doi.org/10.11588/diglit.37285#0380
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364

S. LOESCHCKE. V. TSCHANDARLI

stücke derartiger Teller in III. Da auch in den gallischen
Werkstätten diese Tellerform fortlebt, während sie unter
den augusteischen Sigillaten Halterns selten ist, werden
wir auch sie für vornehmlich erst spätaugusteisch und tibe-
rianisch halten, womit wiederum ihre Häufigkeit in Tschan-
darli im Einklang steht. Zugehörig ist wohl Tp. 20.
Typus 7. Platte mit gerundet aufgebogenem Rand. Die
zu Typus 6 gehörige Servierplatte ist durch ein Fragment
aus Schnitt IV nachgewiesen. Die Technik scheint der galli-
schen näher zu stehen als der arretinisclien. Das Fehlen
eines Standringes scheidet diesen Typus von dem verwand-
ten Halteruer Typus 4 b. Auch sonst noch werden wir beob-
achten, dass bei der kleinasiatischen Sigillata das Fehlen
eines Standringes verhältnismässig häufig vorkommt.
Typus 8. Teller ohne Standring, mit gerundet auf-
gebogenem Rand. Dieser Tellertypus, der unsern Blunien-
topfuntersätzen in der Form ähnelt, fand sich vereinzelt
in II und IV, und zwar stets in älterer Art. Meist setzt
die Wand sich ein wenig unter die Bodenfläche fort, so-
dass der Teller auf einer Standkante aufruht. Im Innern
ist die Wand bisweilen scharfkantig abgesetzt, so bei einem
Fragment ohne Standkante und einem mit nach aussen
stabartig verdicktem Rande. Da diese Tellerform in der
jüngeren Technik, soviel wir bisher sehen, keine Fort-
setzung findet, hingegen mehrfach in Priene — vgl. auch
Ephesus Nr. 27 — gefunden wurde, woher m. E. vornehmlich
ältere Scherben zu stammen scheinen als aus Tschandarli
(Priene Abb. 550, 116, 1 22; B. J. 101,141, Abb. 1,1-2), dürfte
sie zu den ältesten bisher nachgewiesenen Tellertypen der
Töpfereien von Tschandarli gehören. Nach Germanien wer-
den, soviel ich weiss, Teller dieser Form aus den arretini-
schen Werkstätten nicht exportiert; ob sie in Italien über-
haupt Vorkommen, oder ob wir in ihnen eine vornehm-
lich kleinasiatische Form erblicken dürfen, müssen weitere
Beobachtungen sicher stellen. Das Fehlen des Standringes
könnte vielleicht für letztere Annahme sprechen. Wenn
freilich Dragendorff (B.J. 101,141) sagt: ‘die kleinasiatischen
Gefässe pflegen fusslos oder nur mit einem ganz niedri-
 
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