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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 42.1917

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Rubensohn, Otto: Die prähistorischen und frühgeschichtlichen Funde auf dem Burghügel von Paros
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https://doi.org/10.11588/diglit.29498#0091
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Die praehistor. u. frühgeschicht). Funde a. d. Burghügel von Paros 75

b) Die geometrische Weiterbildung der oben S. 7t f.
behandelten mykenischen Näpfe, mit hohem, konischem Fuß und zwei
Vertikalhenkeln. Zahlreiche Scherben dieser auf den Inseln und dem
Festland so überaus häufigen Napfart gefunden^-). Es begegnen
Scherben von kleineren und größeren Gefäßen. Der obere Durch-
messer variiert von 11 cm bis zu 22 cm, von sechs erhaltenen ko-
nischen Füßen zeigt einer als unte-
ren Durchmesser 11 cm. Auch die
Form mit niedrigem Fuß, wie Tiryns 1
T. XVI 1, ist in zwei Beispielen
vertreten. Die Ornamente, mit ganz
schwarzem, vielfach abgesprunge-
nem Firnis aufgemalt, sind z. T.
typisch tür diese Näpfe:
cü) Konzentrische Kreise mit
dem Zirkel geschlagen, ohne Verbin-
dung nebeneinandergestellt. Wohl
das am häufigsten wiederkehrende
Motiv auf diesen Näpfen. ln
unserem Fund mehrfach, wie es
scheint, dreimal vertreten (Abb.
82, Inv. 235 b). Beide Fragmente
von demselben Gefäß, aber nicht aneinander passend, an dem
kleinen Bruchstück ein Stück des Henkels erhalten, um dessen
Ansatz und auf dessen Außenseite eine breite Firnislinie gesetzt
ist. Es waren sicherlich drei Gruppen von Kreisen nebeneinander-
gestellt wie bei den zahlreichen in Tiryns 1 S. 153 f. aufgezählten
Parallelstücken, zu denen noch von den Insehr der Napf von
Andros (Sauciuc, Andros S. 47 Fig. 58, 1) hinzukommt^), und
wie in gleicher Weise auf den mykenischen Vorbildern dieser
B Über Verbreitung und Dekoration dieser Näpfe vgi. außer der oben
angeführten Literatur bes. Dragendorff, Thera II S. 185 ff.; B. Graef, Die an-
tiken Vasen auf der Akropolis 8. 31 zu No. 311; Orsi, American Journal of
Archaeol. 1897 S. 252.
B Der daneben abgebildete Napf Fig. 58, 2 ist nach der Beschreibung
eines der seltenen Exemplare mit 4 Kreisgruppen. 4 Spiralen z. B. auch auf
der Philistervase Macalister, The Excavations of Gezer III T. 163,2.


Abb. 82.
 
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