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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 43.1918

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Schweitzer, Bernhard: Untersuchungen zur Chronologie und Geschichte der geometrischen Stile in Griechenland, 2
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https://doi.org/10.11588/diglit.29499#0030
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Bernhard Schweitzer

Chr. hinaufzuschieben, wo in ihrer Liste das 21. Jahr des Aischyios stand.
Sie pflegt aber daneben auch die Rechnung nach Generationen. Da
nun einerseits Archias zeitlich mit der Geschlechterreihe der Teme-
niden zusammenhängt, andererseits die ältere Atthis natürlich das Funda-
mentaldatum für die dorischen Stämme, die Heraklidenwanderung, nicht
enthielt, hielt sich der Verfasser in merkwürdiger Selbsttäuschung an
das in dem jüngeren, mit der spartanischen Königsliste verarbeiteten,
später eratosthenischen Archontenverzeichnis stehende Epochenjahr
1103/2 = 1. Jahr des Eurysthenes^). Diese beiden Daten trennen aber
315 Jahre = 9 Generationen alten Stils. Zu Recht besteht also die
Angabe der Marmorchronik V/p/Mg Aucxpyjrou JcxcxTog uw dmo
und der bei einem epigraphischen Denkmal so bedenkliche
Vorschlag Jacobys einer Umstellung von ep. 30 und 3D) zeigt sich als
ein ungerechtfertigter Eingriff allzu konziliatorischer Kritik. Die aus-
gefallene Zahl ist zu zu ergänzen. Wenn diese Rekonstruktion
einer antiken Zeitberechnung richtig ist, kann nicht derselbe Ephoros mit
dem Beginn der griechischen Kolonisation auf Sizilien, wie man es heute
allgemein hinnimmU), weit über ein Jahrhundert zurück, bis in die
zweite Hälfte des IX. vorchristlichen Jahrhunderts hinaufgegangen sein.
Ein kleines Bündel von Nachrichten bei späteren Geographen, die sich
ebenfalls mit der frühesten Besiedelung der sizilischen Ostküste beschäf-
tigen, geht deutlich auf Ephoros zurück. Nachdem Strabo VI 2, 2
C 267 einer offensichtlich sekundären Version folgend —- die Megarer
durchqueren gleich zusammen mit den Chalkidiern unter Führung des
Theokies das Meer, eine Darstellung, die nur in Erinnerung an die unglück-
liche gemeinsame Unternehmung der Chalkidier und Megarer in Leontinoi
entstanden sein kann — die Gründung von Megaia und Naxos unter
Nennung seines Gewährsmannes, Ephoros, erzählt hat, nennt er VI 4,2
die Gründung von Syrakus gleichzeitig mit der von Naxos und Megara.
Ephoros ist also auch der Artikel ^vpaxoüozM bei Stephanos v. Byzanz
entnommen: x-rM^o: /Uv voG W 2VxO.M (JicyRpcus'V) xcR
ü/roxpcwos*. Die zeitliche Bestimmung der ersten griechischen
0 Ed. Schwartz, a. a. 0. 60 ff.
0 Marmor Pariurn S. 11 (krit. App.) und 159f.
D Vg], Beioch, Griech. Gesch. ^ i 2, 223.
0 Gesicherte Konjektur. Die Überlieferung, der Ephoros hier foigt,
 
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