Die Wiederherstellung des Bronzetors von Balawat
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sein.’ Man darf aber doch sehr in Frage stellen, ob nicht vielmehr die
tiefere, dem Beschauer nähere Stelle als die ‘erste’ zu gelten hat. Hier
scheint freilich die untere Inschrift so hart am Erdboden zu liegen, daß
das Einhauen und das Lesen sehr mühsam gewesen sein muß. Aber dies
ist nur Schein. Der Boden besteht, nach dem Zeugnis der photographi-
schen Gesamtansicht, nicht aus gewachsenem Felsen, sondern aus einer
Abb. 2. Anordnung der Denkmäler an der Felswand vor der
oberen Grotte des Bylkaleinßu.
recht hohen Schicht von Steinen, die zum Teil nur gebrochen, zum Teil
aber einigermaßen zugehauen, rechts sogar übereinandergeschichtet
scheinen. Es drängt sich die Vermutung auf, die Steine seien der Rest
der Mauer, die nach Belck (Z. f. E. XXXI 3899, 253) einst den Zugang
zu der lange bewohnten Grotte verschloß. Wie weit der gewachsene
Felsboden unter dieser Steinschicht liegt, ist aus der Photographie nicht
zu entnehmen. Aber so viel scheint klar, daß es sich um kein ganz ge-
ringes Maß handelt. Also befand sich Inschrift V ursprünglich weit
höher über dem Boden, und danach erscheint es zum mindesten sehr
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sein.’ Man darf aber doch sehr in Frage stellen, ob nicht vielmehr die
tiefere, dem Beschauer nähere Stelle als die ‘erste’ zu gelten hat. Hier
scheint freilich die untere Inschrift so hart am Erdboden zu liegen, daß
das Einhauen und das Lesen sehr mühsam gewesen sein muß. Aber dies
ist nur Schein. Der Boden besteht, nach dem Zeugnis der photographi-
schen Gesamtansicht, nicht aus gewachsenem Felsen, sondern aus einer
Abb. 2. Anordnung der Denkmäler an der Felswand vor der
oberen Grotte des Bylkaleinßu.
recht hohen Schicht von Steinen, die zum Teil nur gebrochen, zum Teil
aber einigermaßen zugehauen, rechts sogar übereinandergeschichtet
scheinen. Es drängt sich die Vermutung auf, die Steine seien der Rest
der Mauer, die nach Belck (Z. f. E. XXXI 3899, 253) einst den Zugang
zu der lange bewohnten Grotte verschloß. Wie weit der gewachsene
Felsboden unter dieser Steinschicht liegt, ist aus der Photographie nicht
zu entnehmen. Aber so viel scheint klar, daß es sich um kein ganz ge-
ringes Maß handelt. Also befand sich Inschrift V ursprünglich weit
höher über dem Boden, und danach erscheint es zum mindesten sehr