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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 48.1923

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Krischen, Fritz: Der Aufbau des Nereidenmonuments von Xanthos
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https://doi.org/10.11588/diglit.29492#0088
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FRITZ KRISCHEN

und an deren ehemaligem Vorhandensein auch wir nicht zweifeln,
sind im Pronaos und Opisthodomos unterzubringen. Das von
Niemann für letztere in Anspruch genommene Plattenstück ist
ein Rest der Marmortiir (Wilberg bei Reisch), welche die Toten-
kammer ein fiir allemal verschloß. Suchen wir bei so be-
wandten Dingen die Cella genau zu berechnen, so miissen wir
von der Langseite ausgehen, weil von ihr zwei Quadersteine
erhalten sind. Sie sind ganz gleich. Ihre Länge beträgt 1,225 m;
es ist das wahrscheinlichste, daß die Seitenlänge der Cella ein
Vielfaches dieses Maßes ist, da wir ebenso wie z. B. beim Nike-
tempel in Athen eine Aufteilung in ganz gleiche Quadern er-
warten dürfen. Die Säulenachsen des Vorder- und Hinter-
hauses sind 5 X 572' = 2772' voneinander entfernt, davon geht
ab 2mal der halbe Architrav = l', bleiben 26V2', davon ab
2mal das Deckenfeld von etwa 96 cm = 1,92 m = 572', bleiben
für die Cellawand 21' = 7,337946. Teilen wir dieSes Maß in
6 Teile, erhalten wir 1,222991 m, das ist bis auf 2 mm genau
das oben angegebene Maß der Wandquadern (Taf.XI). Dieses
Ergebnis bestätigt unsere Ansätze vollkommen. Berechnen wir
danach die Schmalseite, so ergibt sich: von Achse zu Achse 18',
weniger Architravbreite(P) bleiben 17', weniger Deckenmaß (572O
bleiben lDV, und da die Wandstärke in den oberen Schichten
41—43 cm beträgt, im Sockel sicher also etwas mehr, die dop-
pelte Wandstärke dort also 272' ist, so bleiben für die lichte
Weite der Cella 1172 — 2^2 = 9Der Längenschnitt durch die
Cella errechnet sich entsprechend von außen nach innen fol-
gendermaßen: Gesamtlänge 6 Quadern von 1,223 m; davon
kommen je anderthalb auf Pronaos und Opisthodomos in fol-
gender Weise: Vordere Ante innerhalb der
Halle = 24 cm

Decke von 3 Feldern = 1,395 m

Teil der Wandstärke = 20 cm (Rest der Wandstärke 27 cm)

1,835 m = 1,223 -j- 0,612 (eine ganze
und eine halbe Quaderlänge).

Die Türwand ist nämlich 47 cm dick; diese Wand ist mit
der Längswand durch einen eigentiimlichen Steinschnitt ver-
bunden, in dem die Quadern der Längswand mit Haken von
etwa der halben Wandstärke in die Querwand eingreifen. Der
 
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