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Deutsches Archäologisches Institut / Abteilung Athen [Hrsg.]
Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts, Athenische Abteilung — 49.1924

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Preuner, Erich: Samiaka
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https://doi.org/10.11588/diglit.29493#0039
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ERICH PREUNER

des Aristophanes 581 ff. eine klare Beziehung eben auf dieses
Psephisma; daß die Qöttin mit dem gleichen Epitheton in dem
attischen Volksbeschlusse für die Eteokarpathier Syll. 3 129, 8
wiederkehrt (ozt eöooav z?)v xvjtdQtzzov sjiI zov vscov zr/Q Ä&rj-
vataq zrjg Äd-iptüfi ii\sösovörjq), nach Knidos 394, beweist ihm
schließlich, daß es sich hier nur um den alten wirklichen Tempel
der Athena Polias handeln könne, in Bestätigung von Szantos
Ausführungen (Arch.-epigr. Mitt. XIV 1891, 118).

Es liegt mir fern, hier etwa auf das heiß umstrittene Problem
der Burgtempel eingehen zu wollen, das durch die letzten neuen
Beobachtungen (AM. XXXXVII 1922, 95) eher noch kompli-
zierter geworden ist. Ich möchte aber der Annahme einer
besonderen poetischen oder fast poetischen Wendung fiir diese
Fassung des Beinamens der Göttin entgegentreten. Es ist
vorauszuschicken, daß auch im themistokl. Psephisma die Göttin
nach dem Zeugnisse der Inschriften (IG. I 2 14, 5 ist hinzuge-
kommen) Ä&yvwv //sdsovoa geheißen haben miißte, trotz v. Duhns
Widerspruch; Reiskes Korrektur Äfrrjvcöv statt Äd'rjvattov bei
Plutarch konnte ja gar nicht besser als durch die Inschriften
bestätigt werden (C. Keil, Philol. Sbd. II 1863, 558; Hercher,
Herm. XIII 1878, 304; P. Krech, De Crateri etc. 1888, 47 A. 68).

Man darf diese Ä&rjvaia Äd'Tjvoöv [isösovoa nicht fiir sich
und allein nach attischer Überlieferung beurteilen. Wir finden
/isdscov, fisdsovoa, außer in Athen und Samos, in prosaischen
Inschriften: in Halikarnaß Apollon Tsls/tsooov /tsdscov Syll. 3
1044, 8. 36 (IV./III. Jh.); besonders häufig in den ionischen
Griindungen am Pontos, so in Phanagoreia ÄcpQodtzij OvQavirj
ÄjiazovQo /tsdsovoa Syll. 3 210 (1. Hälfte des IV.), SGDI. 5647
(342—309), in Pantikapaion dieselbe Göttin Latyschev, IPE.
II 19 (c. 160 v. Chr.? vgl. Pomtow, Syll. 3 439 A. 5) und noch
243 n. Chr. II 28, 'Exazrj (= ÄQzsjuq) 2naQzrjq /tsdsovoa II 23
(III.? v. Chr.), auf Leuke Äydlsvq Asvxrjq /tsdscov I 272 (IV.
v. Chr.); in Kalymna Apollon Dalios Kalv/ivaq /tsdscov SGDI.
3596/8 (I. n. Chr.); iiber Kos, Paton-Hicks 148 s. o. S. 31.

In der Poesie gehören /isdscov, /isdsovoa vom Zsvq ”1drjfrsv,
Jcodcdvrjq (isdscov in der Ilias und von den hom. Hymnen an zu
den beliebteren Epitheta deorum, auch hier fast nur mit dem Orte,
nicht mit dem Ethnikon verbunden. Auf die Frage, wie sich
 
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