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DIE ZEILENFOLGE DER VORGRIECHISCHEN
INSCHRIFTEN VON LEMNOS

Die beiden Inschriften auf der vorgriechischen Stele von Lem-
nos haben mehrere vergebliche Deutungsversuche erfahren. Die
älteren Deutungen von Bugge, Deecke, Lattes und Pauli sind von
Torp in der Schrift zusammengestellt worden, die seine eigene Deu-
tung enthält1. Zuletzt ist S. P. Cortsen auf dem ersten Internationa-
len Etruskologenkongress in Florenz Frühling 1928 mit einem
Deutungsversuche hervorgetreten, der nicht mehr befriedigt als die
seiner Vorgänger: schon die Wendung "gestorben in diesem Grabe’
ist rätselhaft.
Ein gemeinsamer Zug aller bisherigen Deutungen ist, dass ihre
Urheber sich zu wenig um die Zeilenfolge der Inschriften kümmern.
Auch E. Nachmanson, der in diesen Mitteilungen Band 33 (1908) 54
eine verdienstvolle Revision des Textes geliefert hat, verzichtet
seltsamerweise bewusst darauf, über die beabsichtigte Reihenfolge
der Zeilen eine Entscheidung zu treffen. Mit einem kurzen Vorbehalt
hinsichtlich der Zeilenfolge gibt er die Inschriften in folgender
Gestalt wieder (vgl. hier Abb. 1 und 2).
A.
a holaiez ηαφοϋ ziazi·.
b 1 maraz ■ mav
2 siahpveiz · aviz
3 evisüo · zeronaift
4 zivai
c 1 aker : tavarzio
2 vanalasial · zeronai · morinail
B.
1 holaiezi · yokiasiale · zeronaifi: evisfto · toveronapi
2 rom : haralio : zivai: eptezio : arai: tiz : cpoke
3 zivai: aviz : sialyviz : marazvi : aviz : aömai

1 Alf Torp, Die vorgriechische Inschrift von Lemnos. Christiania Videnskabs -
Selskabs Skrifter II, Hist.-filos. Klasse 1903, Nr. 4.
 
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