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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

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Roehden, Georg Heinrich: Ueber das sogenannte Memnons-Bild im Brittischen Museum zu London
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https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0200

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Wir kommen nun zu der Beschreibung des Bildes
selbst, dem wir nicht wagen irgend einen Namen bestimmt
beizulegcn. Nenne man cs, um andern verständlich zu
seyn, den Memnon, Jungen Mein non, den Mein-
non'skopf, die Memnon'sbüste, das Memnon's-
bild, wie man beliebt, ohne sich für den Grund der
Benennung verantwortlich zu machen. *) Die Zeichnung
A, welche wir beifügen, wird einen anschaulichen Begriff
von dem Bilde geben. Sie ist eine wohlgerathene, genaue
und richtige, obgleich schnelle, Arbeit von einem geschickten
jungen Künstler Namens Slous. L, ist ein eiliger und
nachlässiger Abriß von einer andern Hand, bloß der
Messungen wegen entworfen.

Die Masse woraus dieses Bild verfertigt war, ist '
feinkörniger Granit, **) und zwar von rorher und schwarzer
Farbe, in zwei Lagen zusammengewachsen. ***) Der roch-
liehe Stoff ist hier und da, außer seiner Hauptlage, auch
in den schwarzen Theil der Masse eingemischt, rhcils in

*) Da die Französischen Gelehrten das Memnonium für das
Grabmal des Osymandyas erklären (s. vescripiion de l’Egypte,
T. I. p. 121.; nnd man vergleiche, was wir oben von dem Memno-
ninm gesagt haben), so ist cs ganz folgerecht, daß Zomard, einer
derselben, unser Bild für eine Darstellung des Ospmandyas hal-
ten wollte. Journal des Savans. Mai ,g,g. p. 312. Note communU
quce par M.. Joniard. II paroit que le buste qui a ete trans-
porte jusqu’au Nil, et de lä embarque pour l’Angleterre, est celui
de la Statue d’Osymandyas.

**) Norden nennt diese Art Granit Marmor-Granit, oder
Granit-Marmor: Marbre granit, Franz. Ausgabe T. I. p. 173.;
Granite marble, Engl. Allsg. Vol. II. p. 153.

***) De'scription de l’Egypte, T. I. p. i2g. La tete est de Ia
plus parfaite Conservation, et en granit rose, tandis que le reste
du corps dont eile a ete detachee, est en granit noir; ces acci-
dens du granit se presentent assez frequemment dans les carrie-
ves de Syene.
 
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