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Böttiger, Carl August [Editor]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 2.1822

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Vierter Abschnitt
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Meyer, Heinrich: Über antike Denkmale von Marmor und Erz in der Florentinischen Gallerie, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9752#0240

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201

der Arbeit, sie sey etwas trocken. In unfern Erinncr-
ungsblattern findet sich nichts darüber ausgezeichnet.

Nach zwei verschiedenen Ansichten ist Las. No.
LXXXVII. und Las. No. LXXXVIII. die berühmte
Mediceische Venus abgebildet, deren Vortrefflichkeit allen
Kunstfreunden zuwohl bekannt ist, als daß es noch nöthig
Ware etwas darüber hier beizubringen. Auch der Erklä-
rer hat sich begnügt anzuführen, was Lanzi, Eori und
Visconti gelegentlich von ihr gesagt haben.

T a f. LXXXIX. Venus Anadyomene, kleine Figur
von Bronze, 9 bis 10 Zolle hoch; das Verdienst der
Arbeit, die weiche freie Behandlung an diesem Denkmal
wird im Text mit Lob erwähnt, und auch wir tragen kein
Bedenken, dasselbe unter die vorzüglichsten kleinen Bron-
zen der Sammlung zu zählen.

Taf. XL. Fragment einer weiblichen lebensgroßen
Statue von Erz; nehmlich, die linke Hand nebst einem
Theile des Vorderarms. Der Zeigefinger und der soge-
nannte Gold- oder vierte Finger sind am vordem Gelenk
jeder mit einem Ringe geschmückt. Die Arbeit ist sehr
achkenswerth.

Taf. XCI. Sarcophag, dessen Basrelief die Fabel
von der Phädra und dem Hippolytus mit geringer Kunst
der Ausführung darstellt. Taf. XCII. Abbildung der
beiden kurzen Seiten des eben erwähnten Sarcophags.

Taf. XLIII. auch Taf. XC1V. enthalten die An-
sicht der Vorderseite und des Rückens von der schönen
bronzenen Statue eines Zünglings in Lebensgröße, welche
Man, als dieselbe um d. I. 1530. zu Pcsaro ausgegra-
ben wurde, anfänglich für einen Bacchus gehalten; spätere
Forscher wollten sie hingegen für einen Genius erkennen,
und unser Erklärer neigt sich zur Meinung Visconti's,
welcher in ihr den Mercurius zu sehen vermeinte. Neben
so verschiedenen Meinungen mag auch uns erlaubt seyn
eine auszusprechen und zu sagen: daß wir die erwähnte
bronzene Statue weder für einen Gott noch für einen
Halbgott ansehen, sondern für das Bildniß eines schönen
 
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