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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0008

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VI

Vorbericht.

Wohlwollen. Mit Uebergehung der Einleitung über
viele Stellen, worin mein seit einer langen Reihe von
Jahren treu erprobter Freund nur zu nachsichtsvoll ur-
theilt, und mit der ihm eigenen Humanität seinen
aufmunternden Beifall ausspricht oder den Inhalt der
einzelnen Aufsähe in gedrängter Kürze , doch auch so
noch mit mannichfaltigen Winken durchflochten, an-
giebt, dürften wohl folgende Bemerkungen auch hier
wiederholt dem Freunde der Alterthumskunde sehr will-
kommen seyn. Nachdem der Veurtheiler eine Stelle
aus der Vorrede über die nichts beweisenden, nur ety-
mologischen Dunst und fantastische Wolkengebilde aus
dem Osten vor flch hertreibenden Träumereien angeführt
hat, fährt er fort:

„— Das was in der Vorrede S. vn. f. auf Veran-
lassung einer Beurtheilung der Amalchea in Beziehung auf
den Zeus und der historischen Deutung desselben beigebracht
wird, veranlaßt uns, eine früher zurückgehaltne, dann
aber, wir erinnern uns nicht mehr wo *), von einem An-
dern angedeutete Meinung über das dem isten Theil der
Amalthea Vorgesetzte Anaglyphum der Galeria Giustiniana,
als Nachtrag anzuführen; indem wir uns überzeugt glau-
ben, daß jenes Bildwerk nicht die Erziehung des Zeus,
sondern des Dionysos darstellt. Alles scheint diese Deu-
tung zu fordern: das gierige Trinken des Knaben aus dem
gewaltigen Trinkhorn; der Epheukranz in dem Haare
der tränkenden Nymphe; der den Knaben durch sein Spiel
ergötzende Pan, zu dem sich ganz natürlich die unten wei-
denden Ziegen als Schmuck der ländlichen Gegend gesellen.
Die tränkende Nymphe könnte dann die Mystis seyn, die

*) [3n einer Recension des ersten Bandes in der Leipziger
Liter atu rzeitung; von 1322. n. 194. 195- Das Wesentliche
dieser werthvollen Beurtheilung ist an den gehörigen Orten in die
Register ausgenommen worden. S.^l
 
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