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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0038

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Vorberich k.

XXXV

vernünftiger vor, und empfiehlt sich auch dadurch, daß
sie sich mit der Hülle, welche das Haupthaar bedeckt,
und die man nicht ableugnen kann, in Verbindung seht.

Die Aegypticr belegten ihre Steinarbeit häufig mit
rother, oder röthlicher Farbe. Davon sind mehrere
Proben im britischen Museum vorsandcn. Auch an
unserm Memnonsbilde sind Spuren von diesem Ge-
brauche zu sehen. Sie zeigen sich vorzüglich an dem
Brustkragen, welcher sich unter dem Barte nach den
Haubenläppchen hinzieht. —

London, den 23. August. 1522.

So weit mein verehrter Freund in London. Des
alten Sprichworts de lana caprina eingedenk, bin ich
nicht gesonnen, über den künstlichen Bart hier eine An-
sicht zu vertheidigen, die, seitdem ich meine Meinung
darüber aussprach, auch noch durch anderweitige Unter-
suchungen neue Bestätigung erhalten hat. Was ich
aber nicht mit Stillschweigen übergehen kann, ist der
Umstand, daß Hr. Professor Seyffarth in Leipzigs
dem die gelehrte Welt die Herausgabe der Spohni-
schen Forschung über die demotische und hieratische
Schriftsprache der alten Aegypter verdankt, wovon zu
letzter Dstermeffe unter der Aufschrift Spohn de lingua
et literis veterum Aegyptiorum die erste Abtheilung
erschien, uns die wohlbegründete und durch seine auf
der Berliner K. Bibliothek fortgesetzten Studien in den
dortigen Papyrusrollen vollkommen bestätigte Hoffnung
giebt, er werde die Hieroglyphen auf einem ganz an-
dern Wege, als er durch Champollion den Jün-
gern versucht worden ist, zur Zufriedenheit aller unbe-
 
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