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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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IV
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Klenze, Leo von: Versuch einer Darstellung der technischen und architektonischen Vereine und ihrer Wirksamkeit
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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0159

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.nicht mehr auf den troglodytifchen Charakter derselben zielen
wollen, lieber pelasgisch oder tyrrhenisch als kyklvpisch nen-
nen , und dürfen nicht .annehmen, daß durch ihren Ge-
brauch und durch die verschiedenen Modificationen desselben,
eine Ausscheidung der Inachiden, griechischen und italischen
Pelasger und Lyrrhener, wie man es versucht hat, “3) zu
erweisen sei. Diese Bauart bildete sich offenbar nach der
troglodytischen; und die Zusammensetzung der Felsen, welche
man ehemals ausgehöhlt hatte, nachzuahmen, ll6) war
wohl das erste, was die Techniker im Auge hatten, als sie
anfingen Mauern über der Erd.e zu bauen. Da es aber im
Sinne dieser ersten Nachahmung, und überhaupt in der
hohen Einfalt jener alten Zeit lag, daß man die Felsenstücke
soviel möglich in der Form anwendete, wie sie die Gebirge
gaben, so muß es wohl im Ganzen, zunächst der Natur
des Steines, und im Einzelnen der Vervollkommnung tech-
nischer Kenntnisse und Fertigkeit zugeschrieben werden, in
welchem Grade die Stücke vieleckig waren, oder horizonta-
len Lagen sich näherten. Wenn man z. B. Sand - und
Kalksteine in Gebirgen jüngerer Formation antraf, welche
schon im Bruche horizontale Lager bildeten, so wurden hie-
durch auch gewiß horizontale Lagen in dem Mauerbaue be-
dingt, und somit die Techniker auf das Princip einer sta-
tischen Festigkeit geleitet, welche der Architektur, die Formen
und Verhältnisse zu bilden begann, besser Genüge leistete,
und welche, einmal erkannt, nach und nach jene frühe Con-
struktion ganz verdrängte.

Daß aber der Bau mit Polygonen es nicht war, wel-
cher das charakteristische Zeichen kyklopischer Baukunst war,
beweisen uns die Monumente, welche ausdrücklich den Ky-
klopen zugeschrieben werden, unumstößlich; denn wir finden
darin sowohl die rohste und völlig ausgebildete Polygon-

i,Z) Micali l’Italia av. il dom. de’ Rom. II. p. 129 und iZ2.
116) Rondelet l’art de bätir I. p. 32g. und Si<kler gegen Petit-
Radel im Mag. Encyclop.
 
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