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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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VII
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Böttiger, Carl August: Archäologische Korrespondenz
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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0409

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3-52

Suevischen Prinzen Merovir, noch einmal zu verarbeiten. *)
Mazois, das geht deutlich aus seinen Zeichnungen, Messun-
gen und Erläuterungen hervor, ist ein tüchtiger Architect.
Er hat zuerst mit seinem Vitruvius in der Hand gezeigt, daß
Pompeji, nicht mehr eine griechische, sondern eine römische
(Munizipal- dann Kolonie-) Stadt, nur in einzelnen Fal-
len die griechische, im Ganzen aber die römische Baukunst in
ihren öffentlichen Gebäuden und Privatwohnungen (die
größern haben z. B. alle ein atrium) uns aufstellt. Die
Kupfer zu feinem Werke (37 zur ersten Abtheilung, ohne die
Karre und eine, gedruckte Vignette, 23 zur zweiten Abthei-
lung ) sind sammrlich in Rom mit großer Genauigkeit und
Zierlichkeit gestochen. Die Erklärungen zeugen überall von
einer wohlverdaueten Belesenheit und wissen den rechten
Punct zu treffen, indem sie ohne alles Wortgepränge auf
das hindeuten, was hier so überraschend ins Leben und
Wirken der alten Welt einführt. Die Unterbrechung eines
solchen Werkes ist als ein wahrer Verlust zu betrachten. **)

*) le Palais de Scaurus, Didot 1319. 2ZZ S. Der Verfasser
hatte gute Gründe, sich bei der ersten Erscheinung dieses zierlichen,
kleinen Werks nicht zu nennen, wurde aber bald erkannt und ge-
nannt. Es ist sehr zu bedauern, daß die Brüder Wüstemann,
welche in Gotha 1320 eine Uebersetzung und Erweiterung dieses
Pallastes des Scaurus (312 S.) durch ergänzende Zusätze
veranstalteten, Mazois Hauptwerk und besonders diesen Essai mit
seinen vielen Erläuterungstafeln nicht früh genug kennen lernten.
Denn hieraus hätte sich die reichste Nachlese machen lasten. Noch
jetzt würde eine Uebersetzung dieses Essai mit allen dazu gehörigen
Kupfertafeln sehr willkommen seyn.

**) Der deutsche Gelehrte und Kunstfreund bedarf wohl-
feile, aber doch- treue Nachbildungen in Umristen, wie für
die Franzosen Le Grand, Durand in seinen Parallelen
und andere schon längst gegeben haben. Darum wird auch die
Leskische Handlung, die schon jetzt durch die äußerst wohlfeilen
Nachbildungen in Zinktafeln nach Stuart und Revett, Chandlers
und der Dilettanti Ionian Antiquities u. s. w. ein so großes Ver-
 
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