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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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VII
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Böttiger, Carl August: Archäologische Korrespondenz
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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0491

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nen Auctionen und Privatverkäufen erworben. Zur Abtheilung
der Inschriften kam ein großer zwischen Breda und Antwer-
pen ausgegrabener Altar der Göttin Sandraudiga und unter
andern auch ein Abguß, welchen Reuvens selbst bei seiner
Anwesenheit in Dresden von einem kleinen, unten abgebro-
chenen , pyramidal zulaufenden Steinkegel in unftrm Anti-
kenmuseum genommen hatte, da er dieselben astrologischen
Abzeichen eingegraben trägt, welche sich auf dem mit puni-
scheu Inschriften versehenen in Leyden befinden; endlich auch
über 30 Idole aus der Insel Java, worüber wir von R.
eine eigne Monographie zu erwarten haben. — Die Kunde
von dem allerneuesten Zuwachs, der, seit jene Anmerkung ab-
gedruckt wurde, hinzugekommen ist, verdanken wir der eige-
nen Mittheilung des unermüdeten Aufsehers für die Amal-
thea im voranstehenden Aufsatze. Dieß alles zusammengc,
nommen giebt eine ziemlich vollständige Uebersicht'des jetzi-
gen Bestandes des neueingerichteten, vom König und von
patriotischen Staatsbürgern vielfach begabten academischen
Mufeum. Natürlich werden neben demselben Lokal nun auch
vom Mitstifter und ersten Aufseher desselben die archäologischen
Vorlesungen selbst gehalten und redlich dafür gesorgt werden,
daß alles sogleich in versinnlichende Anwendung trete.

Denn —- um bei einem so musterhaften Vorgang noch
einmal unsre eigne Ueberzeugung auszusprechen — nur
durch solchen Gebrauch können Museen und Alterthums-
sammlungen von dem Vorwurf befreit werden, daß sie bloß
Dienerinnen der Ostentation und Eitelkeit, oder auch wohl
gar nur Rumpelkammern und Jnvalidenhäuser für verstüm-
melte und nur zu oft ohne Sinn und Geschmack plump und
jämmerlich wieder zusammengeflickte Ueberreste des classi-
schen Alterthums waren, einen Vorwurf, den wir schon
vor vielen Jahren selbst in einer auch besonders abge-
druckten Vorlesung offenkundig ausgesprochen haben. *)
Man unterscheide hier nur, was Fürstenadel und ruhm-

•) Ueber Antikenmuseen und Alterthumssainin-
tun gen. Leipzig, Dyk. 1323. Diese zuerst in der neuen Bi,
 
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