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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Amalthea oder Museum der Kunstmythologie und bildlichen Alterthumskunde — 3.1825

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VII
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Böttiger, Carl August: Archäologische Korrespondenz
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https://doi.org/10.11588/diglit.9753#0494

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437

bereitet werden könnte, Weimar, Hannover, Stettin,
Danzig, *) zu zählen seyn dürften. Grammatisch - kritische
Philologie und bildliche Alterthumskunde oder Archäologie
durchdringen sich jetzt so vielfach und innig bei der Richtung,
die das Studium der Classiker überhaupt genommen hat,
daß wenigstens auf keiner wohlorganisirten Universität ein
jährlich wiederkehrender Cursus der Archäologie länger ver-
mißt werden sollte. Dazu aber ist die Zurichtung und
Ausstattung eines eigenen Antiquariums, d. h. eines mit
versinnlichenden Lehrmitteln versehenen, eigenthümlichen Hör-
saales eben so unerläßlich, als ein physischer, 'chemischer
und anatomischer Hörsaal mit den erforderlichen Apparaten
und Sammlungen. Und wenn auch nur wenigen deutschen
Hochschulen eine so reiche Ausstattung durch Vermächtnisse
und Handelsconsulate, und durch geschickte Anwendung
alter Fonds zu Theil werden kann, wie die Universität
Leyden nach den hier abgestatteten Berichten bereits besitzt;
nie wird es weise berechnenden, ja selbst ständische Bei-
hilfe durch aufrichtige Darlegung ihres Nothstandes in
Anspruch nehmenden Curatelen oder Corporationen der Leh-
rer selbst an den erforderlichen Mitteln fehlen, der Kunst
einen kleinen Tempel zu erbauen und wenigstens eine Aus-
wahl der mionetschen Münzpasten und der in London, Paris
und nun auch unter Rauch in Berlin gefertigten Gypsabgüsse
der vorzüglichsten plastischen Werke der Sculptur in einem
schicklichen Lokal aufzustellen, woran sich früher oder später
gewiß auch manche Schenkung, manches Vermächtniß von
echten Antiken in größerem oder kleinerem Maaßstab von
selbst anknüpfen wird. Von dieser Idee ist man neuerlich
bei der preißwürdigen Hannöverschen Regierung ausgegan-
gen, da man mit bedeutendem Aufwand einen mit der

*) Wir nennen hier Braunschweig, Gotha, Cassel, Darmstadt,
Stuttgart und einige Gymnasien in Universitätsstädten darum nicht,
weil sich in den meisten derselben bereits Museen und Kunstsale bc»
nnden, die mir geringem Aufwand auch für öffentliche archäologische
Vorträae et!'••d.'fjtet werden
 
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