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Amira, Karl von
Die Grosse Bilderhandschrift von Wolframs Willehalm — München, 1917

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https://doi.org/10.11588/diglit.14785#0013
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Die „große Bilderhandschriff von Wolframs Willebalm*.

dem marMs und hiez in manen usw.) die Annahme eines neuen
Abschnittes verursacht zu haben. Denn oben im Bilde hat der
Maler die blaue Initiale D angebracht, die der Textanfang zitiert.
Links thront das Kaiserpaar wie oben, der Kaiser mit der linken
Hand dem vor ihm knienden Willehalm die Reichsfahne über-
reichend, die rechte zum Befehlsgestus erhebend, wie es der
Text verlangt. Da er aber auch die nidern und die obern an-
redet : ir stritet berge oder tal, sit geniant um sruofes [des Kriegs-
rufes Monschoie] schal, so stehen hinter dem knienden Wille-
halm, dem König gegenüber 2 Gewappnete mit der Gebärde
der Ehrerbietung (s. oben S. 11). Die rote Initiale A über der
nächsten Komposition leitet eine Bildergruppe zum 213. Text-
abschnitt ein, sei es, daß der Schreiber diesen schon beim Vers
also yein Oransche erbot beginnen ließ, sei es, daß in dem ver-
lorenen Text der erste Vers nicht wie in der Vulgata mit dem
Wort die, sondern mit einem mit a anlautenden Wort (etwa
alle) begann. Es spielen sich aber in dem ersten Glied der
Bildergruppe 2 Szenen neben einander ab. Die erste, rechts,
ist unvollständig erhalten. Man sieht nur noch die sich nach
rechts wendenden Gestalten von 3 Herren. Ihr Gegenüber fehlt.
Doch steht außer Zweifel, daß geschildert war, wie die vürsten
und des küneges man nämen urloup von dan ze varn üf die
hervart. Denn die Szene in der linken Bildhälfte gehört schon
zu den unmittelbar folgenden Textworten: nü hom der junge
Rennetvart . . . mit urloube er dannen schiet von dem Jciinege.
Rennewart, mit seiner schweren Streitkeule im linken Arm und
mit dem rechten Zeigefinger Aufmerksamkeit heischend, steht
vor dem sitzenden Kaiser, der ihn mit derselben Gebärde auf
die Heerfahrt schickt. Die letzte Darstellung der Kolumne
bringt wieder die unmittelbar im Text folgende Begebenheit,
nämlich wie Rennewart sich auch von der Kaiserin verabschiedet.
Diese sitzt im Palast und deutet schon auf die neben ihr
sitzende junge hünegin, die im weitern Verlauf die besondere
Aufmerksamkeit des Lesers beansprucht und hier schon auf
den rechts vor den Frauen mit geneigtem Haupt und Ehr-
furchtsgebärde stehenden Rennewart zeigt. Hinter den Damen
 
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