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Eike <von Repgow>; Amira, Karl von [Hrsg.]
Die Dresdener Bilderhandschrift des Sachsenspiegels (Band 2) — Leipzig, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.22099#0041
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eigenschaft erkennbar (D 16b 3, 33a 3, b 2, 37b 1,2, 26b 6, 36 a 4,
bl), ebensogut jedoch ohne Rücksicht auf Herrschaftsrechte den
Edelmann als solchen vom Vassailen bis hinauf zum • Fürsten
(30b 3, 4, 47a 2, 3,5, 46a 4, 49a 1,2, 4, 24b 3). Vgl. J.Grimm,
RAAl 336f. Dazu stimmen auch die andern Monumente, wie z.B.
Cgm. 6406 (c. 1300—1325) fol. 88 a und vor allem Willeh. Taf.XIV,
woraus nebenstehende Probe (Abb. 2, S. 24).

Schapel in Form weißer Kränzchen sieht man in Clm. 3900 (um
1250) fol. 2 b, 5 a, 63 a. Eines in Form eines Rosenkranzes trägt ein
Sänger in der Weingartner Liederhs. Bibl. d. liter. Ver. V 135 und
der Verführer in der Münstervorhalle zu Freiburg i. Br. (g. 1300),
abgeb. in Schauinsland XVII 1891 S. 60. Das Schapel des Mark-
grafen Friedrich d. Freidigen (f 1323) auf seiner Grabplatte (bald
nach 1332 gefertigt) hat die Form einer Laubkrone, abgeb. bei
O. E. Schmidt und G. L. Sponsel, Bilderatlas z. sächs. Gesch.
S. 29 Nr. 7. Ein Kranz aus Rosen und Blättern bildet das Schapel
eines jugendlichen Ritters an der einen Langseite des Patroklus-
schreines aus Soest (14. Jahrh.) im Mus. zu Berlin Nr. 393. Auch
der sächsische „Rautenkranz" (H 22a 2, farbig bei Kopp I 111,
D 48 a 2) ist ursprünglich ein Schapel in Gestalt eines grünen
Laubkranzes (Fst. F. K. zu Hohenlohe-Waldenburg, Der
sächs. Rautenkranz 1863 S. 8ff., Posse, Wettiner II, Sp. 25f.,
Heldmann, Rolandspielfiguren 127) und kommt daher nicht
bloß im sächsischen, sondern auch in den Wappen vieler anderer
mitteldeutscher Geschlechter vor (Mülverstedt, D. sächs. Rau-
tenkr. in den Mittheilgg. a. d. Gebiet hist. antiqu. Forschgg. IX 1).
In O 81 b 5 ist er sogar ein Kranz aus Rosen. Im Lauf seiner spät-
mittelalterlichen Entwicklung büßte das Schapel seine vegetabi-
lischen Bestandteile ein und wurde zu einem Reif mit Zinken wie
in der Weingartener Liederhs. a.a.O. 72, 85, 89, 116, 119, 122,
128,138 oder zu einer gewundenen mehrfarbigen Binde wie in der
Maness. Hs., Kraus, Taf. 15, 28, 34, 36, 37, 42 usw., Ms. A 302
(Stricker) der Stadtbibl. zu St. Gallen, fol. 25 a, 26b, auf der Holz-
statue des Grafen Heinrich v. Sayn (f 1247) im Germ. Mus. zu

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