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Eike <von Repgow>; Amira, Karl von [Hrsg.]
Die Dresdener Bilderhandschrift des Sachsenspiegels (Band 2) — Leipzig, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.22099#0062
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pura et cocco, die nach der Graphia urbis (bei Ozanam. Docum.
inid. 175) zu den Kaisergewändern gehören soll. In D dagegen
besteht der Rock fast immer aus Goldstoff, worüber Bd.I, Ein-
leitg. 261), und ist, wie bei den Lappenärmeln zu ersehen, weiß
unterfüttert. Nur in 12 a 3 ist der Rock grün, weil hier der Mantel
golden. Aus den Lappenärmeln kommen die Ärmel eines zinnober-
Untergewand roten Untergewandes zum Vorschein (s. Beil. zu Taf. 34). Ein
grünes und unter diesem noch ein längeres weißes Untergewand
läßt H bei der Kaiserkrönung unter der Purpurtunika sehen (2a 2
Kopp I 69). Der Bildner mag also wohl etwas von der Kaiseralba
und Tunika gehört haben, vielleicht auch von den zum Kaiser-
ornat gehörigen karminroten Tibialien, da a. a. 0. unter der Alba
Beinkleider dunkelrote Beinkleider sichtbar sind. Vgl. die Beschreibungen
bei Hottenroth 460, 458. Sonst sind in H die Beinkleider des

schuhe Herrschers stets grün, in D zinnoberrot. Die Schuhe sind in D und,
wenn ausgeführt, auch in O (s. Lübben 18, 24) schwarz gegittert.

Mantel Es fällt auf, wie wenig der Mantel des Kaisers oder Königs ge-
würdigt ist. Der Zeichner von H hat ihn in den erhaltenen Teilen
der Hs. völlig übergangen. In O und D kommt dieses Prunkstück
nur gelegentlich vor (0 23a bei Lübben 24, D 3b 1,2, 13a 3).
Nicht viel anders ist es auch auf den Münzen, wo der König meistens
ohne Mantel thront. S. z.B. Zschr. f. Numismat.XVI Nr. 1, 32, 50,
57, 75, 83, 172, 176, 180, 181, 190. Der Königs- oder Kaisermantel
hat gewöhnlich den Schnitt eines weiten faltenreichen Pluviale,
ist also über der Brust (in O mit einer Rosette) geschlossen, wie
die erhaltenen Kaiser- und Königsmäntel (v. Leitner a. a. O.
Taf. 91, v. Schlosser a. a. O. Taf. XVI, Bock, Reichsklein.
Taf.XL—XLIII und Liturg. Gewänder I Taf.IV, Bassermann-
Jordan Taf.I,II,VIII nebst Abb. 4—6, Hefner, Trachten Taf. 54,
Daniele, / regali sepolcri del Duomo di Palermo tav. F Nr. 1,
Bock im Organ f. christl. Kunst Mai 1858, Beschreibungen bei
Hottenroth 465, 482, 484 nebst Taf. 11). Entsprechend auch

1) K. Sigmund in Goldstoff gekleidet, nach Richenthals Konzilschronik (Liter.
Ver. CLVIII 105). Ein manlum aureum legt die Graphia urbis a. a. O. dem Kaiser bei.

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