einen Thronsitz auf, den ein hohes Rippengewölbe überragt. Einen
ähnlichen Thronbau sieht man auf einem Pergamentgemälde fol.
62 des Cgm. 1139 (etwa 1475—1500). Unter einem architektoni-
schen Baldachin sitzen Kaiser und Könige in D 3b 1, 13b 1, 4 und
Gott selbst in 3b 2, 3. Einen hölzernen Lehnsessel weist O 48b 4
dem König an (ebenso wie Cgm. 20, 14. Jahrh. Bibl. pauperum fol.
12b). Der bunte Thron, worauf in H 22 a 5 (TD. XXIV 6) Kaiser
und Papst sitzen, mit seinen Stufen und Säulen, seiner von gotischen
Fialen flankierten Rücklehne und seinen Kissen darf für die Ver-
hältnisse des Künstlers dieser Hs. noch als Prunkstück bezeichnet
werden. S. darüber auch Geaeal. 382, Bd. I Einleitg. 17. Gewöhn-
lich aber gehen die Künstler solchem Aufwand auf Throne aus
dem Weg. Sie lassen es bei ein paar dekorativen Zutaten wie Säul-
chen in H oder Palmetten in D, allenfalls bei höheren und ver-
zierten Stufen unter dem Sitzkasten bewenden, M. s. H. in TD.
I 13, XXIII 4—9, 11, XXIV 6, 9, XXVII 1, XXVIII 6, XXIX 7—9,
D 17a 4, 5, bl, 22a 1, 2, 24a 4, b 3, 5, 28b 1, 34a 4, 41a 2—4, 43b 3,
47al, 2, 4, 5, b 1, 3, 48a 4, b 2, O 15a, 23a (bei Lübben 19, 25),
60 b 3, 78 b 2. Noch öfter lassen sie vom solium regni weiter nichts
als den kahlen Sitzkasten (und sein Kissen) übrig, so H in TD.
I 9, 12, X 5, XI 4, 9, XVII 9, XIX 2—4, XXI 3, XXV 3, XXVIII 5,
0 23b 3, 30b 1, 60a 2, 70a 2, 83a 1, D 9a 1, 12a 3, 45a 6, 7, 61,
46a 4, 57a 1 (nebst Beil. zu Taf. 113) usw. im Lehenrecht. Selbst
die Bank, worauf Kaiser und Papst ihre Eintracht kundgeben, ist
in O 82b 5, D 48 b 5 nur ein verbreiterter Sitzkasten. Unbedenklich
dürfen wir annehmen, daß diese im Prinzip einfachste Gestaltung
der Throne wie des Bichterstuhls dem Standpunkt von X ent-
spricht. Der Schöpfer dieses Werkes und seine Nachfolger konnten
sich — ebenso wie im gleichen Falle die Zeichner der Liederhss. —
auf rechtfertigende Muster berufen. Denn die Thronsiegel von
Otto III. bis auf Lothar III. kennen keine andern Königssitze, und
selbst nachdem seit Friedrich I. die verzierte Rücklehne einge-
führt war, kommen doch noch bis in die Zeiten Karls IV. hinein
auf den Siegeln Throne der älteren Art vor. M. s. Posse, Deut.K.l
99
ähnlichen Thronbau sieht man auf einem Pergamentgemälde fol.
62 des Cgm. 1139 (etwa 1475—1500). Unter einem architektoni-
schen Baldachin sitzen Kaiser und Könige in D 3b 1, 13b 1, 4 und
Gott selbst in 3b 2, 3. Einen hölzernen Lehnsessel weist O 48b 4
dem König an (ebenso wie Cgm. 20, 14. Jahrh. Bibl. pauperum fol.
12b). Der bunte Thron, worauf in H 22 a 5 (TD. XXIV 6) Kaiser
und Papst sitzen, mit seinen Stufen und Säulen, seiner von gotischen
Fialen flankierten Rücklehne und seinen Kissen darf für die Ver-
hältnisse des Künstlers dieser Hs. noch als Prunkstück bezeichnet
werden. S. darüber auch Geaeal. 382, Bd. I Einleitg. 17. Gewöhn-
lich aber gehen die Künstler solchem Aufwand auf Throne aus
dem Weg. Sie lassen es bei ein paar dekorativen Zutaten wie Säul-
chen in H oder Palmetten in D, allenfalls bei höheren und ver-
zierten Stufen unter dem Sitzkasten bewenden, M. s. H. in TD.
I 13, XXIII 4—9, 11, XXIV 6, 9, XXVII 1, XXVIII 6, XXIX 7—9,
D 17a 4, 5, bl, 22a 1, 2, 24a 4, b 3, 5, 28b 1, 34a 4, 41a 2—4, 43b 3,
47al, 2, 4, 5, b 1, 3, 48a 4, b 2, O 15a, 23a (bei Lübben 19, 25),
60 b 3, 78 b 2. Noch öfter lassen sie vom solium regni weiter nichts
als den kahlen Sitzkasten (und sein Kissen) übrig, so H in TD.
I 9, 12, X 5, XI 4, 9, XVII 9, XIX 2—4, XXI 3, XXV 3, XXVIII 5,
0 23b 3, 30b 1, 60a 2, 70a 2, 83a 1, D 9a 1, 12a 3, 45a 6, 7, 61,
46a 4, 57a 1 (nebst Beil. zu Taf. 113) usw. im Lehenrecht. Selbst
die Bank, worauf Kaiser und Papst ihre Eintracht kundgeben, ist
in O 82b 5, D 48 b 5 nur ein verbreiterter Sitzkasten. Unbedenklich
dürfen wir annehmen, daß diese im Prinzip einfachste Gestaltung
der Throne wie des Bichterstuhls dem Standpunkt von X ent-
spricht. Der Schöpfer dieses Werkes und seine Nachfolger konnten
sich — ebenso wie im gleichen Falle die Zeichner der Liederhss. —
auf rechtfertigende Muster berufen. Denn die Thronsiegel von
Otto III. bis auf Lothar III. kennen keine andern Königssitze, und
selbst nachdem seit Friedrich I. die verzierte Rücklehne einge-
führt war, kommen doch noch bis in die Zeiten Karls IV. hinein
auf den Siegeln Throne der älteren Art vor. M. s. Posse, Deut.K.l
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