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Eike <von Repgow>; Amira, Karl von [Hrsg.]
Die Dresdener Bilderhandschrift des Sachsenspiegels (Band 2) — Leipzig, 1925

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https://doi.org/10.11588/diglit.22099#0316
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2oa(Taf.39)5. 5. Zu Ldr. I 65 § 2: Wer Up — is rechtelos.

Farben: 1) Rock rot, Beinkl. grau; — 2) Rock blaugrau, Beinkl.
rot; — 3) Graf wie oben. Bildbuchstabe W Mennig.

= W26a5, abgeb. bei Grupen, Observat. 122/123 Nr. III. Im
Gegensinn 0 35 b 1. Hier empfängt der Richter die Münzen in einem
hingehaltenen Tuch, das schon damit angefüllt ist; die Hand des
Zahlenden, die abgehauen werden soll, liegt auf einem Ständer.
Lösung von j)er Verurteilte löst mit den Pfennigen, die er dem Richter hin-

Hand, Haut ° '

uad Haar zählt, „Leib" und „Hand" aus. Daß er zum Verlust der Hand ver-
urteilt ist, drückt der Bildner dadurch aus, daß er den Henker mit
dem Beil nach der Hand ausholen läßt. Den wirklichen Strafvoll-
zug s. in 26 a 2. Die Verurteilung des „Leibes" faßt er als Ver-
urteilung zum Staupenschlag und zum Kahlscheren (Strafe an
Haut und Haar s. 25 a 4); darum bindet er dem Verurteilten die
Ruten und die Schere auf den Rücken (vgl. 25a4)1). Mit dieser
Interpretation stimmt die Paraphrase im Görlitzer Landr. XLI1.
Es sint ses hande gerichte. Swelich man sich von der eime vor sime
richtere geledigit hat, der hat verlorn beide sin recht unde sine
ere... daz seste villen unde scherin. Anders das Meissener Rb. IV 24
dist. 1, wo unterschieden wird Up adder hant ledigen und hud
adder hör ledigen. — Daß das Lösegeld (gewedde) an den Richter
geht, sagt der Text nicht. Der Illustrator weiß es anderswoher.
S. Görlitzer Landr.XLVII15 und Homeyer Gloss. zu Ssp. Ldr.
s. v. gewedde. Übrigens ist nicht immer der Landrichter (Graf) der
Empfänger. Nach Ldr. II 13 §1 geht das Lösegeld für Haut und
Haar wegen kleinen Diebstahls an den Bauermeister.

20 b (Taf. 40)

20b (Taf.40)i. 1. Zu Ldr. I 65 § 3: Wer da borgt — dasz is gewunen wirt.

Farben: 1) Rock rot, Beinkl. grün; — 2) Rock grün, Beinkl. rot;
— 3) Rock rot, Beinkl. grau; — 4) Rock von Blau und Grün quer-

*) Falsch J. C. H. Dreyer bei E. Spangenberg, Beitr. 48: „Der Verbrecher trägt das
Corpus delicti auf dem Rücken"! Richtig dagegen schon Grupen a. a. O. 124.

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