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Ammon, Johann Christoph [HerausgeberIn] [Editor]; Wolf, Abraham [VerfasserIn von Zusatztexten] [Editor]; Rogall, Georg Friedrich [VerfasserIn von Zusatztexten] [Editor]; Huthoffer, Georg [DruckerIn] [Editor]
Kernhaffter Auszug Der Besten und raresten Schrifften, wie auch der auserlesensten Materien in allen Theilen der Theologischen Wissenschaften: Nebst denen angenehmsten Merckwürdigkeiten In der Kirchen- und Gelehrten- Historie, Aus den 40. Bänden der Unschuldigen Nachrichten, [et]c. In 4. Theile gebracht, Auch mit nöthigen und sehr nützlichen Anmerckungen versehen (5. Theil, 1. Stuck): Fortsetzung des Kernhaften Auszuges Der Besten und raresten Schriften ...: Aus denen 50. und folgenden Bänden der U. N. oder Sammlungen von alten und neuen theologischen Sachen, [et]c. — Roth, Landkreis Roth, 1758 [VD18 90784251]

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https://doi.org/10.11588/diglit.49027#0285
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(o) §H> 249
Stadt saft gar keine Einwohner dar, weil es ihr an süs-
sem Wasser fehlet. ClcnwnS, weicher diese Stadt gern
Dolckreich machen wollte, als welche der beste Hafen
im Kirchen-Staat ist, versprach, er wollte die Kosten
brrschicsen. Er überlies aber dem Ferdinand den An-
fang dieses Unternehmens, welcher an stark funfjehn,
tausend, mehr als drcysigrausrnd T'halec drauf wandte,
ohne daß der Papst sich entschloß, sein Verspreche» zu
hallen, und das war auch oic Ursache, daß Las Merck
ins Stecken gericth. Ferdinand forderte sei» Geld
wieder, bekam aber nichts, und brachte dauer die
Sache an das Tribunal di Rota, welches ihm «ine
gute Sentenz gab. Als dec Papst hievon appellirte,
hat man mir Erstaunen wahrgenommen, daß Ferdi,
nand auf einmal unsichtbar geworden, und kein Mensch
hat von ihm ferner etwas gehört. Die allgemeine
Rede gieng, man habe ihm heimlich umS Leden ge,
bracht. Weil er nun keine Erben lies, so nahm man
alle sein Vermögen weg, unter dem Vorwand, sich
wegen der Wasserleitung zu erholen, als welche, da sie
nicht zu Stande gebracht worden, der Apostolischen
Cammer groftn Schaden zugcfüget. Alto ward Fer-
dinand Padroni sein Eifer vor den heiligen Stuhl
vergolten.
Äusser denen bisher erzeblten Lüstern batte der Papst
noch viele andere an sich. Er versprach alles zu tduo,
und hielt fast gar nichts. Er naschte übermäßig, und
seine eckelhafften Kranckheiten hinderten ibn nicht, daß
er nicht dem Frauen-Ammer sehr zngethan war. Alle
diese schöne Cigenschasskrn verursachten, baßer, auch
bcy Lebzeiten,vielePasquillebekam. Unter dergroftn
Anzahl derselben wollen wir eines aussuchen und er-
zehlen, welches so artig, als frey ist, und dir Wahr«
Helt nicht verschweiget. Marfvrio fragte den -Pas-
quino, was der Papst gutes machte, welch« Frage mit
diesen Worten ausgedruckt war: cd- c.ek» f» , kre-m«
pspa clsments uQliecimo ^lbLin? PaSguino machte
auS den Worten ein Auagramma, und antwortete ihm
also: Lome clice 8,b,rnn», ii P ips mente, e csr s, sks
i'rmor. Wie die Salmnna (welches die Wärterin
Q 5 »r§
 
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