Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Hinweis: Ihre bisherige Sitzung ist abgelaufen. Sie arbeiten in einer neuen Sitzung weiter.
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
100

Kopf und das über die Schulter hochwehende Mäntelchen des Jünglings in der Mitte
noch zu sehen. Man kann auch noch erkennen, daß die links stehende Frau den
Mantel in der Tat nur um den Unterkörper geschlungen hat, während von den klei-
nen Figuren rechts nichts mehr erhalten ist.

Die Tafel 8 darstellende Nische (hier Taf. 50, 1) ist durch dunkle Streifen und
Flecken sehr beeinträchtigt, aber das Erhaltene reicht doch aus um zu erweisen, daß
die Tafel wirklich die dritte Nische der rechten Wand darstellt (Taf. 50,2). Das Haupt
des sitzenden bärtigen Mannes rechts ist als dunkler Schatten erhalten, das der neben
ihm sitzenden Frau ist aus der Wand herausgeschnitten. Auch von den anderen Fi-
guren sind noch undeutliche Spuren sichtbar.

Etwas besser ist die Malerei der auf Tafel 10 (Wer Taf. 51, 1) wiedergegebenen
zweiten Nische der linken Wand. Von dem sitzenden Mann rechts, dessen Kopf
wieder einem Vandalen zum Opfer gefallen ist, sind zwar nur schattenhafte Umrisse
erhalten — der dunkle Fleck auf der Figur ist nicht Bemalung sondern rührt von
Algen her —, aber die daneben stehende Figur in weißem Gewand mit großem golde-
nem Schild, die sich auf den Speer in der Rechten stützt, ist noch gut zu erkennen
(Taf. 50, 2). Ob das Gewand allerdings bis zu den Knöcheln herabreichte und ob die
Figur männlich oder weiblich ist, läßt sich nicht mehr entscheiden. Hingegen läßt
sich auch das von links heranschreitende Paar als dunkler Schatten auf der Wand aus-
machen.

Daß Tafel 11 (hier Taf. 52, 1) die dritte Nische links wiedergibt, hat Fink35 be-
reits gezeigt, dem eine schöne Aufnahme des Kopfes der rechts sitzenden Frau ge-
lungen ist36. Auch das von dem Jüngling in der Mitte hochgehaltene Schilf büschel
und seine locker herabhängende rechte Hand sind zu erkennen (Taf. 52, 2).

Die Nischenbilder hat Bartoli also in der richtigen Reihenfolge und, soweit man
noch erkennen kann, auch im wesentlichen getreu wiedergegeben.

Etwas freier, wenn auch nicht so weitgehend wie Fink37 annimmt, ist er mit dem
Fries umgegangen. Der obere Streifen der Seitenwände ist nach Bartoli durch sechs
Ädikulen, die aus einem Gebälk über zwei korinthischen Säulen bestehen und im
Innenfeld je einen geflügelten Putto mit Opfergefäßen zeigen, in fünf rechteckige
Felder eingeteilt, deren äußere ein wenig schmaler als die drei gleich breiten inneren
sind. Aus dem Befund im Grabe geht aber hervor, daß an den Enden des Frieses
keine Ädikulen, sondern nur etwa 9 cm, das heißt, wahrscheinlich einen Palm breite
Streifen aufgemalt waren. Wenn man Bartolis Zeichnung der rechten Hälfte der
linken Wand Tafel 3 (hier Taf. 45, 2) betrachtet, so fällt auch auf, daß er in der am
Ende des Frieses rechts angegebenen Ädikula einen größeren, ganz andersartigen
Putto eingezeichnet hat als in den übrigen, und daß er die Figuren des auf Tafel 18
(hier Taf. 59, 1) wiedergegebenen Bildes stärker zusammengerückt hat, um die ganze
Szene in den schmaleren Raum der Metope einfügen zu können.

Im übrigen hat er aber auch bei der Zeichnung der Friesbilder große Sorgfalt

35 Ebd. 63.

38 Ebd. Taf. 20, 1.

87 Ebd. 63 ff.
 
Annotationen