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vom Piatonporträt (Abb. 34), die satyrhafte Knol-
ligkeit der Gesichtszüge vom Sokratesporträt
(Abb. 33), den gewaltigen Brauenschwung vom
Epikurporträt (Abb. 35), die zusammengezogenen
Augenbrauen, die steile Stirnfalte und den bohren-
den Gesichtsausdruck von Zenon (Abb. 36) über-
nommen. Doch die Durcharbeitung des faltigen Ge-
sichtes, besonders die durchfurchte Stirne und der
Realismus des Altersbildnisses, dessen zahnloser
Mund eine unerhörte Neuerung in der Bildniskunst
ist, das ist ebenso sein eigenstes Werk wie der au-
ßerordentliche Reichtum in der Komposition der
langen wirren Haarsträhnen, die den Kopf mit wil-
dem Gelock umgeben. Man hat von einer »gera-
dezu explosiven Kraft der Komposition«50 gespro-
chen. Diese Haargestaltung bei einem Menschen
weist auf das wilde Gelock von Haupt- und Bart-

35 Kopfreplik des
Epikur-Porträts, Vatika-
nische Museen, Sala delle
Muse.

Der kühne Schwung der
Augenbrauen begegnet in
der Bildniskunst zum er-
sten Mal beim Porträt des
Epikur (341-270 v. Chr.).
 
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