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Andreae, Bernard
"Am Birnbaum": Gärten und Parks im antiken Rom, in den Vesuvstädten und in Ostia — Mainz/​Rhein, 1996

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https://doi.org/10.11588/diglit.15207#0063
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hinter der geschäftigen Hausfront keineswegs in
dieser zum Speisen und Lustwandeln bestimmten
Veranda, sondern der große Garten, der nicht
eigentlich zum Betreten bestimmt war und außer
Wein auch keine Nutzpflanzen enthielt, war als
räumliches Schaubild mit einem solchen Raffine-
ment ausgestaltet, daß man dahinter das Wirken
eines bedeutenden Gartenarchitekten vermuten
möchte. Begab man sich nämlich genau in die Mitte
der 20 m langen querliegenden Veranda mit Pergola
und Euripus, dann bot sich einem ein erstaunliches
Taf. 11 Bild. Es war das Bild, das die Tafelnden im großen
Triklinium mit den gemalten Friesen der Herakles-
taten und der Iliasszenen durch die breite Öffnung
der Südwand genießen konnten. Man sieht daran,
wie bewußt Wohntrakt und Garten miteinander ver-
schränkt sind. Die einzelnen Elemente versuchen
sich zu übertrumpfen und gegenseitig zu steigern.
Der Höhepunkt des Ganzen ist der Blick durch die
Mittelachse des Gartens nach Süden. An dieser
Stelle führt den Besucher, der aus dem Triklinium
heraustritt, das mittlere Brückchen über den Kanal
unter der Pergola, läßt ihn aber auf einer hufeisen-
förmig gerundeten und mit kostbaren Marmorplat-
ten belegten, gegenüber dem Verandaboden leicht
angehobenen Plattform anhalten. Vor sich sieht er
auf einem noch einmal um etwa dreißig Zentimeter

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