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Andreae, Bernard
"Am Birnbaum": Gärten und Parks im antiken Rom, in den Vesuvstädten und in Ostia — Mainz/​Rhein, 1996

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https://doi.org/10.11588/diglit.15207#0104
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und damit begann der unaufhaltsame Prozeß, der
schließlich so gut wie alle großen Gartenanlagen
Roms in kaiserlichen Besitz brachte. Es ist eigenartig,
daß dieser Prozeß gerade dadurch in Gang gebracht
wurde, daß Augustus den privaten Luxus einzu-
dämmen versuchte und dabei selbst mit gutem Bei-
spiel voranging. Sein Haus auf dem Palatin war
nicht von einem großen Park umgeben, wenn es
auch durch seine geschickte Einfügung in die
Substruktionen des Apollo-Tempels eine höhere
Weihe und ein besonderes Raffinement erhielt121.
Als Vedius Pollio ihm seinen riesigen Stadtpalast
vermachte, ließ er dort im Namen seiner Gattin
Livia und seines Stiefsohnes Tiberius einen großen
öffentlichen Garten in einem geschlossenen Hof
anlegen und schenkte ihn dem Volk122. Darin war
auch eine Kritik an Maecenas enthalten, dessen
Gärten noch zuviel privaten Luxus im Sinne der
spätrepublikanischen Demonstration individualisti-
scher Macht zeigten. Wir kommen darauf zurück.
Hier sei nur folgendes vorweggenommen:
Die Tatsache, daß an die Stelle der aristokratischen
später die kaiserliche, immer ausschließlicher wer-
dende Machtdemonstration trat, war eine Entwick-
lung, die Augustus nicht voraussehen konnte oder
wollte. Aber eine wichtige Rolle spielten dabei die
Gärten des Maecenas auf dem Esquilin, die zum

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