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Andreae, Bernard
"Am Birnbaum": Gärten und Parks im antiken Rom, in den Vesuvstädten und in Ostia — Mainz/​Rhein, 1996

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https://doi.org/10.11588/diglit.15207#0107
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immer der gestalterische Anspruch der Menschen,
der durch das zweite Glied der auf einem Gegensatz
aufgebauten Definition, nämlich in urbe, angemeldet
wird. Natur allein genügt nicht, und hortus ist nicht
nur Vegetation, sondern die Unterwerfung dersel-
ben unter den Willen des Besitzers. Dieser konnte in
den Garten ein theatralisches Element einführen, ja
ein eigenes Theater in seine Villa bauen.
In der Zeit, in der Maecenas das Trikliniumnym-
phäum im Zentrum seiner Villa errichten ließ, kur-
sierte in den Kreisen der Gebildeten ein Piaton
zugeschriebener, aber erst damals verfaßter Traktat
in Dialogform über das Weiterleben nach dem Tode,
der nach dem von Sokrates angesprochenen Teil-
nehmer Axiochos heißt. Darin125 gibt Sokrates eine
Beschreibung des Elysiums, die er von einem Magier
namens Gobryas gehört haben will: »... dort strot-
zen fruchtreiche Jahreszeiten von Erzeugnissen aller
Art, lauterer Gewässer Quellen sprudeln, Wiesen
aller Farben prangen im Frühlingsschmuck bunter
Blumen, Weise besprechen sich, Dichter füllen die
Theater, Reigentänze und der Tonkunst süße
Klänge bieten sich dar, und wohlgeordnete Gast-
mähler und keine Vorbereitungen erheischende
Festschmäuse sowie harmlose Freuden und ein
ergötzliches Leben. Denn hier tritt weder ein Über-
maß der Hitze noch eines der Kälte ein, sondern sie

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