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Andreae, Bernard
"Am Birnbaum": Gärten und Parks im antiken Rom, in den Vesuvstädten und in Ostia — Mainz/​Rhein, 1996

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https://doi.org/10.11588/diglit.15207#0120
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Was die Erbauungszeit der römischen Villa angeht,
über der im Jahre 1508-11 der schwerreiche Bankier
Agostino Chigi von Baldassare Peruzzi die Villa er-
bauen ließ, die später in den Besitz der Farnese
überging und deshalb Farnesina heißt, so ist gewiß,
daß sie in der Mitte der zwanziger Jahre begonnen
und bald nach 20 v. Chr. fertiggestellt wurde. Die
von dem holländischen Archäologen H. G. Beyen128
begründete Hypothese ist allgemein akzeptiert wor-
den, daß die Villa, die in einem von Caesar ange-
legten und von Augustus geerbten Garten trans
Tiberim lag, zur Hochzeit der Kaiserstocher Julia
25 v. Chr. mit Marcellus begonnen und nach dessen
frühem Tode durch den zweiten Ehemann Julias,
Marcus Vipsanius Agrippa, um 20 v. Chr. vollendet
wurde.

Agrippa war nach Augustus der zweitmächtigste
Mann im Staat, und die Villa fügt sich in die Ent-
wicklungsreihe der römischen Stadtvillen großer
Politiker ein, die wir bisher verfolgt haben, bietet
aber schon von der Lage her einen anderen Aspekt.
Luculi suchte um 60 v. Chr. eine beherrschende
Position, Sallust um 40 v. Chr. eine zurückgezogene,
Maecenas um 30 v. Chr. baute sich den Aussichts-
punkt in Form eines Turmes selbst, Agrippa um
20 v. Chr. wählte einen Punkt am Tiber, von dem
aus er das von ihm dem Wohn- und Stadtareal hin-

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