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Andreae, Bernard
"Am Birnbaum": Gärten und Parks im antiken Rom, in den Vesuvstädten und in Ostia — Mainz/​Rhein, 1996

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https://doi.org/10.11588/diglit.15207#0164
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Das gleiche kann man auch aus der Tatsache er-
schließen, daß in die Kaiserlichen Parks später die
gewaltigen Kaiserthermen, und zwar nach den Vor-
läufern der Thermen des Agrippa, des Nero und des
Titus198 am Anfang des 2. Jahrhunderts die des
Kaisers Trajan, am Anfang des 3. die des Kaisers
Caracalla und am Anfang des 4. Jahrhunderts die
des Kaisers Diocletian, hineingebaut wurden199.
Offensichtlich übernahmen sie die wesentliche
Aufgabe, dem Volk Rekreation zu bieten. Diese war
demnach wahrscheinlich auch schon die Aufgabe
der großen Parkanlagen früherer Zeit.
Ein für diesen Funktionswandel beispielhafter Vor-
gang war die Überführung einer großen Garten-
skulptur wie der als »Farnesischer Stier« bekannten Taf. 32
Dirkegruppe aus einem claudischen kaiserlichen
Park in die Kaiserthermen des Caracalla. Die Ther-
men übernahmen nicht nur die Aufgabe, dem römi-
schen Volk Erholung zu bieten, sondern sie wurden
auch zum Ort der Begegnung der Bürger mit öffent-
lichen Monumenten200, die sich an das Volk wand-
ten. Dieses folgte gewissermaßen den Statuen, die
es zunächst in den Parks betrachten sollte und nun
am neuen Treffpunkt bewundern konnte.
Die funktionelle Verwandtschaft von Parks und
Thermen findet auch darin ihren Ausdruck, daß die
Thermen ihrerseits einen Einfluß auf die Ausgestal-

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