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Andreae, Bernard
Schönheit des Realismus: Auftraggeber, Schöpfer, Betrachter hellenistischer Plastik — Mainz, 1998

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https://doi.org/10.11588/diglit.14992#0063

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Die Bildnisse des Philetairos, Ptolemaios II. und Nikomedes I.

Phüettdros von
Pergamon
Ncnpe!, Mus. Arch.
283-263 v. Chr.

schwach gewölbte Hinterkopf bei gleichzeitiger Tiefenausladung
des Schädels charakteristisch. Gesicht und Schädelkalotte sind nicht
wie bei edlen Köpfen gleichgewichtig, sondern das vorgebaute Ge-
sicht hat das Übergewicht. Die Haare umkreisen vom Wirbel ausge-
hend den Kopf in drei flachen Ringen mit abwechselnd nach rechts
und links schwingenden Sichellocken, die nur um das Gesicht her-
um etwas ungebärdiger werden. Die Einzelformen des Gesichtes,
Augen, Nase und Mund sind nicht gerade gross, sondern treten in
der Gesamtmasse zurück. Zwei steile Falten über der eingezogenen
Nasenwurzel zwischen den scharfkantigen Brauen signalisieren
ebenso wie der festgeschlossene, asymmetrische Mund Entschlos-
senheit, die sich mit Verachtung mischt. Diesen letztgenannten Cha-
rakterzug findet man besonders in der leicht zusammengepressten
linken Hälfte der Oberlippe. Es ist die Kunst dieses Bildhauers,

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