Andresen, Andreas: Der deutsche Peintre-Graveur oder die deutschen Maler als Kupferstecher: nach ihrem Leben und ihren Werken ; von dem letzten Drittel des 16. Jahrhunderts bis zum Schluss des 18. Jahrhunderts und in Anschluss an Bartsch's Peintre-Graveur, an Robert-Dumesnil's und Prosper de Beaudicour's französischen Peintre-Graveur (Band 1) (Leipzig, 1872)

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MATTUES ZüNDT.

INSIGNE AC PLANE NOVA AI OPVS- ZU halten sei. REYNARD
schreibt in seinem Ornamentenkatalog diese Folge
dem unbekannten Meister N Z., BARiscn IX. pag. 527,
zu, bemerkt aber zugleich, dass dieses Zeichen nicht
auf Matth. Ztindt. gedeutet werden dürfe. Wir legen
auf diese Klausel des Reynard kein Gewicht, denn die
von Bartsch eingeführte Scheidung zwischen einem
unbekannten Meister M. Z. und unserem Matth. Zündt
beruht nur auf einer Fiction; wir verhehlen es nicht,
dass die Nadelarbeit der genannten Blätter der Manier
unseres Zündt sehr nahe kommt, tragen dessen-
ungeachtet aber doch mit Reynard starke Bedenken,
die Blatter diesem Meister zuzuschreiben, Zündt hätte
sicher nicht unterlassen, sie mit seinem Namen oder
seinem Monogramm zu bezeichnen, was er doch fast
immer, auch bei weit geringeren Produkten gethan hat,
und dann sind jene Blätter, die zu den schönsten ihrer
Art gehören, in Zeichnung und Ausführung so meister-
haft gearbeitet, dass Zündts frühere Leistungen keinen
Vergleich mit ihnen aushalten.
BARTScn hat Zündt in seinem Pemfre IX.
pag. 527 u. 532 zwei Mal, zuerst unter den Mono-
grammisten und dann unter seinem Namen aufgeführt.
Dr. NAGLER und nach ihm PASSAYANT begründen diese
Scheidung mit der Behauptung, dass die Blätter des
Meisters H. Z. mit. dem Grabstichel, die des M. Zündt
mit der Radirnadel hergestellt seien. Wir unsererseits
müssen gestehen, dass wir einen solchen Unterschied
nicht haben entdecken können und von Zündt keine