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Wessely, Joseph Eduard [Hrsg.]; Andresen, Andreas [Bearb.]
Handbuch für Kupferstichsammler: oder Lexicon der Kupferstecher, Maler-Radirer und Formschneider aller Länder u. Schulen nach Massgabe ihrer geschaetztesten Blaetter u. Werke (Ergänzungsheft): Enthaltend die seit 1873 erschienen hervorragenden Blätter nebst zahlreichen Nachträgen zum Hauptwerke — Leipzig, 1885

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https://doi.org/10.11588/diglit.24461#0007
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Vorwort.

In der Zeit seit dem Erscheinen des Handbuches für Kupfer-
stichsammler, welches A. Andresen im Jahre 1870 begonnen und
ich aach dessen Tode 1873 vollendet habe, ist auf dem Gebiete der
graphischen Künste so viel Neues zu Tage gefördert worden, dass sich
die Verlagshandlung gedrungen fühlt, dieses den Besitzern des ge-
nannten Werkes in einem Supplementhefte zugänglich zu machen.

Einestheils hat die rege Kunstforschung unserer Tage in Bezug
auf die bereits im Handbuche vorgeführten Meister und ihre Werke
manches Neue entdeckt, einzelne Irrthümer sowohl rücksichtlich der
biographischen Angaben wie mancher Blätter berichtigt, Namentlich
sind verschiedene kostbare Blätter älterer Meister, die früher den
Bearbeitern einschlagender Werke entgangen sind, bekannt geworden.

Anderntheils sind in dem Zeiträume seit 1873 so viele neue,
selbst hervorragende Künstler hervorgetreten, dass die Kunstgeschichte
sie weiter nicht ignoriren darf.

Man hätte fürchten sollen — und Viele haben diese Befürchtung
getheilt —, dass mit dem wunderbaren Aufschwünge der Photographie
und ihrer mannigfachen mechanischen Thätigkeit die Radirnadel des
Malers und der Grabstichel des Kupferstechers brach gelegt werden.
Glücklicher Weise hat sich diese Befürchtung als unnöthig erwiesen.
Im Gegentheil ist in allen Culturstaaten, in Deutschland nicht zum
wenigsten, ein solcher Keichthum des Schaffens auf dem Gebiete der
graphischen Künste eingetreten, dass der aufmerksame Verfolger dieser
Thätigkeit zur Verwunderung hingerissen wird. Es haben sich in den
Städten mit Kunstakademieen Radirclubs gebildet, und Kunstzeitungen
rufen gleichfalls so manches treffliche Werk der Radirnadel hervor.
Nicht das geringste Verdienst, unsere Kunst zu pflegen und zu fördern,
die Künstler für diese zu begeistern, gebührt der Gesellschaft für
vervielfältigende Kunst in Wien. Ihr Verdienst ist es auch, eine

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