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der Göttin, welche die Pflanzenwelt Jahr aus Jahr ein
hervorspriessen und wieder in das Dunkel der Erde zu-
rücktreten läs'st, welche das Samenkorn aufgehen, den
Halm wachsen, die Ähre reifen heisst, bis das Korn
wieder zur Erde fällt und der ewige Kreislauf beginnt.

Demeter aber ist Göttin der Pflanzenwelt und des
Getreides und als solche Lehrerin und Förderin der
Kultur des Erdbodens und Gründerin sittlicher Ordnung
und somit des Staatswohles. Denn der Ackerbauer bleibt
sesshaft und baut sich Wohnung, hält auf gute Sitte und
Religion, schreitet zur Ehe und liebt friedliches Leben
(vgl. Diodor V, cp. 5). So feiert Cicero die Demeter als
die Gottheit, welche Sitte und Gesetz, Sanftmut und
Humanität einzelnen Menschen und ganzen Staaten ge-
lehrt hat (Ov. Nat. 5. 341. Cic. Orr. in Verr. V. 187, de
legg. 2, 14, 36).

Der Gott der Unterwelt ist der Spender
des Reichtums, der in Gerste und Weizen be-
steht.11) „Die frommen Eleusinier beten zu der Mutter,
von der sie hundertfältige Frucht empfangen, und zu
ihrer Tochter, welche sie in inniger Frömmigkeit nur
als das Mädchen (Kore) anrufen, sie beten zu dem Gott,
der ihnen den Reichtum verleiht mit milder Hand, dem
Segenspender1-), und sie beten zu Eubuleus (Dionysos
Eubuleus, sein Name wird im Hymnos noch nicht ge-
nannt) dem mächtigen Gott, von dem sie guten Rat er-
flehen und erhalten. Und der Held, der ihre Felder
schützt und ihre Unabhängigkeit gehütet hat, ist Tripto-
lemos, der Dreimalkrieger 13)." Es sind sonach die Feste

11) Hesyehius s. V. cvnlovxov xavovv tv i%ov nlovtov, diu
zag £7r' avTcfi olag, nlovrov yaQ fX&yßv rr/v Iv. twv hqi&cöv kocI iy.
xäv nvQcov TttQiovoiav. Preller-Plew 1, 658.

12) Toepffer Joh., Attische Genealogie. Berlin. 1889. p. 33.

13) v. Wilamowitz-Moellendorff, Aus Kydathen p. 132. — 0. Kern,
Arch. Mhtheil. Athen. Abteilung. 1891 p. 11. — Eubuleus selbst wird
 
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