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Apfelstedt, Heinrich Friedrich Theodor [Hrsg.]; Fürstlich-Schwarzburgischer Alterthumsverein [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Fürstenthums Schwarzburg-Sondershausen (Band 2): Die Oberherrschaft — Sondershausen, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.19417#0059
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Arnstadt. — Alkersleben.

Das Wappen der Stadt besteht aus einem einköpfigen schwarzen Adler in
goldenem Felde.

Ueber die vormaligen Beschäftigungen und Erwerbszweige der Bewohner Arn-
stadts vergl. Einleitung.

Wüstung. Auf der Altenburg, einer Berghohe, an deren nördlichem Fusse
und Abhänge die Stadt Arnstadt liegt, soll vormals eine Burg mit einem hohen
runden Thurme gelegen haben. Von dieser alten Burg, nach welcher wahrschein-
lich der Berg auch seinen Namen führt, war ehemals noch der Umfang zu erkennen,
und von dem Thurme, welcher nach dem Saal- und Lehnbuche des fürstlichen Landes-
archivs vom Jahre 1572 noch wohlerhalten gewesen sein soll, waren zu Anfange des
vorigen Jahrhunderts noch die Grundmauern vorhanden.

Alkersleben,

Pfarrkirchdorf mit 388 Einw., 7,7 km nordöstlich von Arnstadt, mit einem Bitter-
gute, wird von der Wipfra durchflössen, deren Ufer daselbst ziemlich hoch und
steil sind.

Urkundliche Namensformen: Traditiones Euldenses Alhesgiseleben, Alah-
giselebe, Ascegerislebe ?, 1385 Alkirsloibin, 1429 Alckersleiben, 1461
Alckerslouben, 1464 Alckirsleiben, Alkersleben, Alckerschleben, 1481
Alkersleuben, 1495 Alkirsleben, 1496 Alckersleuben.

Die Kirche St. . . ., eine der sechszehn sedes des Archidiaconats Beatae
Mariae Virginis zu Erfurt, welcher 51 Pfarreien und 37 Vicarien untergeordnet waren
— vergl. Einleitung —, ist seit 1542 Mutterkirche von der zu Ettischleben und liegt
eine Strecke südöstlich von dem Dorfe auf dem sog. Kirchberge. Der westliche Theil
derselben, ursprünglich eine kleine Capelle, ist nebst dem Thurme der ältere, und
beide stammen aus dem zwölften Jahrhundert; der östliche Theil dagegen stammt
aus dem sechzehnten Jahrhundert und gehört dem spätgothischen Baustile an — s.
Fig. 25a~e —. Das gilt auch von dem Thurmportale, Fig. 25a, wie selbst-
verständlich von dem grossen und kleinen Chorfenster, Fig. 25b u- °. In
der Kirche befindet sich ein ebenfalls spätgothisches Sacramentshäuschen,
Fig. 25d. Man versteht darunter ein gewöhnlich mit reichen Ornamenten verziertes
Schränkchen von Stein, welches sich theils in der Mauer befindet, theils an dieselbe
angelehnt ist, und in welchem die Monstranz mit der geweihten Hostie, Reliquien und
andere Heiligthümer aufbewahrt werden. Das in der dortigen Kirche befindliche hat
sehr hübsche Steinmetzarbeit aufzuweisen, namentlich prächtige Engelsfiguren. — Ein
über dem Altartische befindliches Gemälde: die Einsetzung des heiligen Abendmahls,
ist ebenfalls nicht ohne Kunstwerth. —

Noch ist ein in die äussere Mauer des Chors eingefügter Kalkstein mit einem
Belief, Fig. 25e, zu erwähnen; dasselbe besteht aus einem eigenthümlich
gestalteten Crucifix, an dessen linker Seite die Figur der Maria, an der rechten die
des Johannes steht. —

Die Kirche besitzt an heiligen Gefässen zwei silberne und vergoldete Abend-
mahlskeiche, der eine von 18 cm Höhe und 10 cm ohern Durchmesser, der andere
 
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