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Apfelstedt, Heinrich Friedrich Theodor [Editor]; Fürstlich-Schwarzburgischer Alterthumsverein [Editor]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Fürstenthums Schwarzburg-Sondershausen (Band 2): Die Oberherrschaft — Sondershausen, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.19417#0070

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Elleben. — Espenfeld.

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Urkundliche Namensformen: 1333 Elleyben, 1385 Elleybin, 1429 Elleiben,
1489 Ellewben, 1495 Ellebin, 1506 Elleben.

Die Kirche St..., sedes Alkersleben, Mutterkirche von der zu Wülfershausen,
wurde, die eine Seitenmauer ausgenommen, im Jahre 1729 neu erbaut. Durch eine
Renovation 1884 ist ihr Inneres recht geschmackvoll hergestellt worden.

In derselben befindet sich ein Altarschrein mit hübscher Holzschnitzerei. Das
Mittelstück desselben stellt dar: die Maria mit dem Christuskinde, von einem Glorien-
scheine umgeben, links von ihr den h. Georg in Kitterkleidung, die Lanze in der Hand
und zu seinen Füssen den Drachen; rechts den h. Laurentius, in der Hand einen Rost
haltend. — Der linke Flügel enthält die Figuren der h. Margaretha und des h. Urbanus,
der rechts die des h. Fabianus und des h. Sebastianus. —

Im Altarraume befindet sich ein kleines Sacramentshäuschen mit einfacher
Steinmetzarbeit. —

In dem Kirchenstande des vormaligen Ritterguts dort ist das hölzerne Epi-
taphium aufgestellt, welches 1616 der damalige Rittergutsbesitzer Georg Christoph
Dobekatz seinen Eltern und Brüdern setzen und mit seinem und der Verstorbenen
Wappen schmücken Hess. Es sind derer fünf, die zwar in einigen Feldern von einander
abweichen, alle aber ein Feld mit einer wilden tobenden Katze haben; das fünfte
und letzte Wappen hat das Bild der Katze doppelt.

Die Inschrift dieses Epitaphiums beginnt mit der geschichtlichen Notiz, dass
Hans von Elleben sein im Jahre 1434 vom Herzog Friedrich zu Sachsen, Landgrafen
von Thüringen und Markgrafen zu Meissen, in Lehn genommenes und zu Elleben be-
legenes Rittergut 1473 an Georg Dobekatz verkauft habe. — Das betr. Bittergut bestand
bis zum Jahre 1804, um welche Zeit es einigen dortigen Einwohnern käuflich über-
lassen wurde. —

Von den drei Kirchenglocken mit 1,7,-0,85 und 0,71 m u. D. wurde die
grosse 1880, die mittlere und kleine 1881 von C. Fr. Ulrich zu Apolda gegossen. —

Espenfeld,

Pfarrkirchdorf mit 211 Einw., 6,2 km südwestlich von Arnstadt, liegt in der Senkung
einer Hochebene, die oberhalb Arnstadts beginnt, sich südwestlich nach dem Thüringer-
walde hinzieht und sich in dieser Richtung ziemlich bedeutend erhebt.

Urkundliche Namensformen: 1273 Espenveld, 1412 Espenfeild, 1417
Espenfeylt, 1453 Espenfelt.

Die Kirche St. Crucis, sedes Kirchheim, vormals Mutterkirche von der des
untergegangenen Dorfes Eichfeld, ist bezüglich ihres östlichen Theiles mit halbkreis-
förmiger Chornische und des Thurmes im 13. Jahrhunderte in spätromanischem Stile
erbaut worden, wie aus den Fenstereinfassungen und dem Portale zu ersehen ist; der
westliche Theil derselben stammt aus dem 15. Jahrhunderte.

Der Altarraum ist von einem Kreuzgewölbe überdeckt; in die vier steinernen
Consolen derselben sind menschliche Gesichter eingemeisselt und in den Schlusstein
oben ein Christuskopf. — Ebendaselbst befindet sich ein kleines Sacramentshäus-
chen mit einfachen Verzierungen und ein grosser uralter Taufstein in der Form
einer Urne. —
 
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