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Apfelstedt, Heinrich Friedrich Theodor [Hrsg.]; Fürstlich-Schwarzburgischer Alterthumsverein [Hrsg.]
Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Fürstenthums Schwarzburg-Sondershausen (Band 2): Die Oberherrschaft — Sondershausen, 1887

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https://doi.org/10.11588/diglit.19417#0086
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Plane.

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Bewohner an dem höher gelegenen linken Ufer an, wo bereits ein Gut der Herren von
Witzleben lag. — In einer Urkunde des Landgrafen Friedrich von Thüringen aus dem
Jahre 1324 wird unser Ort noch Dorf zur Plawe genannt; dagegen heisst es in einer Urkunde
des Kaisers Ludwig von Baiern vom Jahre 1335, dass er auf Bitten des Grafen Heinrich
„den weisen Leutheil, dem Rath und den Bürgern zu Piawenn" das Recht, einen Wochen-
markt zu halten, ertheile, wonach P. also schon städtische Einrichtungen und eine städtische
Behörde besass. — Nicht lange nach Erbauung der Ehrenburg erhielt die Stadt auch
Mauern und Thore; erstere schlössen sich, wie man noch heute bemerken kann, an die
Mauern der Burg an, und die letztern, das Ober- und Unterthor, lagen an dem Nord-
und Südende der Stadt und wurden 1818 abgetragen; von der Stadtmauer sind noch
kleine Ueberreste vorhanden. —

Ueber die ehemalige Gewerbthätigkeit der Bewohner von P. vgl. Einleitung.

Westlich von Plaue und zwar in dessen Nahe — auf dem Gipfel des 394 m
hohen Schloss- oder Hausberges, an dessen Fusse die Stadt liegt — befindet sich die
Ruine der schon erwähnten Ehrenburg — s. Fig. 37 —. Ueber diese Burg, ur-

Fig. 37.

Die Ruine der Ehrenburg bei Plaue.

kundlich zuerst nur das Haus Plaue genannt, sodann 1369 Ernberg und nachher
Ernborg, Ernburg, Erenburg und Ehrenburg geschrieben, ist geschichtlich Fol-
gendes zu berichten. Gegründet wurde sie jedenfalls bald nach 1324, in welchem
Jahre Graf Heinrich VII. von dem Landgrafen Friedrich von Thüringen die Erlaubniss
erhalten hatte, zu Plaue eine Burg zu bauen. Sie hatte mir einen geringen Umfang,
war aber ziemlich fest und durch zwei Ringmauern geschützt, von denen die innere,
welche das Burggebäude in einer Entfernung von 2 bis 3 m umgiebt, bis auf die halb
eingestürzte Nordseite, ziemlich erhalten ist und noch hohe Reste von Zinnen und
Schiesscharten aufweist; durch sie führt ein Portal in den innern Burghof.
 
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