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Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege; Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege [Contr.]
Inventarisation, Dokumentation und Pflege von Museumsgut — Arbeitshefte des Bayerischen Landesamtes für Denkmalpflege, Band 1: München: Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, 1978

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Maier, Rudolf A.: Die Inventarisation prähistorischen Museumsguts als Grundlage der Archäologischen Landesaufnahme
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https://doi.org/10.11588/diglit.70268#0014
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dann allerdings auch die Vorlage auf Teilbestände der bei-
den Museen beschränkt: In Günzburg auf die vorrömi-
schen Funde, in Straubing auf die Funde der steinzeitli-
chen Glockenbecherkultur, der Bronze- und der Urnenfel-
derzeit. Die Fundstellenkartierungen hielten sich in den
Grenzen der jeweiligen Stadt- und Landkreise - Der etwas
später durch Christian Pescheck bearbeitete Katalog
Würzburg I kam zwar schon 1958 als Materialheft heraus,
konnte aber wieder nur den steinzeitlichen bis urnenfel-
derzeitlichen Bestand des zentralen Mainfränkischen Mu-
seums Würzburg umfassen, obschon jetzt erstmals aus-
wertende Fundlisten und Fundverbreitungskarten von Un-
terfranken, also von einem Regierungsbezirk, beigegeben
wurden.
Heute ist die Weiterführung derartiger Kataloge von gro-
ßen Ur- und Frühgeschichtssammlungen noch problema-
tischer geworden. In der gegenwärtigen Situation dürfte
die Aufnahme des Materials einzelner Urgeschichtskultu-
ren oder ganzer Zeitabschnitte oder aber bestimmter
Sachgruppen über mehrere Museen und größere Land-
schaftsräume hinweg günstiger erscheinen. Solche in

Form von Dissertationen oder Zeitaufträgen zu vergeben-
den Arbeiten sind jetzt eher zu bewältigen und zu publizie-
ren. Auch Inventare kleinerer Sammlungen kommen im
Verband mit archäologischen Kreisaufnahmen in Bayern
zur Veröffentlichung, seit Albert Aschl im Jahr 1959 den er-
sten Band der Quellen und Darstellungen zur Geschichte
der Stadt und des Landkreises Rosenheim herausgeben
konnte, in dem Walter Torbrügge einen knappen und
großartigen Überblick zu Funden und Deutungen nach
dem letzten Forschungsstand bot. Wieder ist eine neue
Generation am Werk.
Es ändern sich also die Mittel und Möglichkeiten der Aus-
wertung und Publikation des prähistorischen Museums-
guts. Um so wichtiger bleibt hier die Aufgabe der Inventari-
sation mit besonderer Berücksichtigung der Fundtopo-
graphie. Und um die Schaffung und Fortführung dieser
Forschungsgrundlage für die Archäologische Landesauf-
nahme, d. h. für die Landesgeschichte und für die Archäo-
logie, möchten wir die Leiter der nichtstaatlichen Museen
in Bayern bitten.
Rudolf A. Maier

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