DOI Artikel:
Köhler, Heinrich Karl Ernst: Dioscorides und Solon: nebst einer Einleitung über die Gemmen mit den Namen der Künstler (Erster Abschnitt)
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.5471#0057
25
anus erwarten können. Zweitensr weil die Vorstellung
des Harpokrates uns auf das Bestimmteste zur wahren
Bedeutung der Schrist führt. Sie bedeutet, indem sie den
Namen Harpokrates, den das Bild ausspricht, hinwcg-
laßt, „Harpokrates der Grieche," odcr „der griechische
Harpokrates." ist eben so viel als
Dieser sehr vorzügliche Stein, der vormals der Sammlung
des Crozat angehört hat, besizt die kleine Unvollkommen-
heit, daß die Brust, vom Schlüsselbein an gerechnet, et-
was zu schmal ist. Das Kupfer, das Picart davon gege-
ben, ist weit getrcuer, als das dcS St. Aubin, untcr den
Gcmmen des Duc d'Orleans, wclches sehr leer, und flüch-
tig gearbeitct ist. Uebrigens ist unscre Gottheit nicht der
alte Harpokratcs Aegyptcns, sondern der neuere, denn
nur dieser war Schutzgott der Verschwiegenheit gewordcn').
Mit Unrecht tadclt jemand das, was Winkelmann von dcr
Bildung des UntertheilS an ben Köpfen des Antinoos be-
werkt; er urtheilt bei dieser Gelegenheit ungcrccht und
falsch über den Vcrfasser der Geschichte der Kunst. Statt
uns abcr ein eben so gegründetes Wiedererkcnnungszeichcn
des Antinoos, oder ein noch zuverläßigeres zu geben, als
das Winkelmannische, liefert cr ein völlig unbrauchharcs^),
)) Oviä ^lstain. I.. IX. V. 6yl. x. 67Z. Vurin r
guigus prsmit vocsru, äigitogus silsutia suaäst.
2) Vouillou, I^äusss äss Xutiguss; in der Beschreibung Les
Autinoiis vom Capitol. Der Verfasser der Erklärniigen,
in denen sich manche schätzbare Gedaiiken nnd Winke befin-
den, macht hier folgende Bemerkung: Miukslniaiiu
(Hist. äs I'i^rt: No. II. x. ZZZ.) prstouä gus Is trsit
caractsristigus ä'iä.iitiiious sst la partis iulsrisurs clu
visuAS. II sii est uu autrs plus Irappsut et gus u'u
xoint raisi cst ingöuisux sutiguairs; äout Iss con-
noissaiicss positivss äaiis I'art äu ässsiu u'sKaloisiit
xoiut Is ssntirrisiit vil gu'il avoit äss bssutes cls I'uuti-
guits: c'sst la korriis ölsvss äs 1a poitrius, coustaiu-
anus erwarten können. Zweitensr weil die Vorstellung
des Harpokrates uns auf das Bestimmteste zur wahren
Bedeutung der Schrist führt. Sie bedeutet, indem sie den
Namen Harpokrates, den das Bild ausspricht, hinwcg-
laßt, „Harpokrates der Grieche," odcr „der griechische
Harpokrates." ist eben so viel als
Dieser sehr vorzügliche Stein, der vormals der Sammlung
des Crozat angehört hat, besizt die kleine Unvollkommen-
heit, daß die Brust, vom Schlüsselbein an gerechnet, et-
was zu schmal ist. Das Kupfer, das Picart davon gege-
ben, ist weit getrcuer, als das dcS St. Aubin, untcr den
Gcmmen des Duc d'Orleans, wclches sehr leer, und flüch-
tig gearbeitct ist. Uebrigens ist unscre Gottheit nicht der
alte Harpokratcs Aegyptcns, sondern der neuere, denn
nur dieser war Schutzgott der Verschwiegenheit gewordcn').
Mit Unrecht tadclt jemand das, was Winkelmann von dcr
Bildung des UntertheilS an ben Köpfen des Antinoos be-
werkt; er urtheilt bei dieser Gelegenheit ungcrccht und
falsch über den Vcrfasser der Geschichte der Kunst. Statt
uns abcr ein eben so gegründetes Wiedererkcnnungszeichcn
des Antinoos, oder ein noch zuverläßigeres zu geben, als
das Winkelmannische, liefert cr ein völlig unbrauchharcs^),
)) Oviä ^lstain. I.. IX. V. 6yl. x. 67Z. Vurin r
guigus prsmit vocsru, äigitogus silsutia suaäst.
2) Vouillou, I^äusss äss Xutiguss; in der Beschreibung Les
Autinoiis vom Capitol. Der Verfasser der Erklärniigen,
in denen sich manche schätzbare Gedaiiken nnd Winke befin-
den, macht hier folgende Bemerkung: Miukslniaiiu
(Hist. äs I'i^rt: No. II. x. ZZZ.) prstouä gus Is trsit
caractsristigus ä'iä.iitiiious sst la partis iulsrisurs clu
visuAS. II sii est uu autrs plus Irappsut et gus u'u
xoint raisi cst ingöuisux sutiguairs; äout Iss con-
noissaiicss positivss äaiis I'art äu ässsiu u'sKaloisiit
xoiut Is ssntirrisiit vil gu'il avoit äss bssutes cls I'uuti-
guits: c'sst la korriis ölsvss äs 1a poitrius, coustaiu-