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Böttiger, Carl August [Hrsg.]
Archäologie und Kunst — 1.1828,1

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Prof. Gerhard's antike Bildwerke
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https://doi.org/10.11588/diglit.5471#0132
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erstreben läßt, mache ich keknen Anspruch; und wcnn ich
hoffen darf, diesen Mangcl durch einen größeren Rekchthum
tagtäglich zuwachscnder Denkmäler wieder gut zu machen,
so bin ich doch weit entsernt, zu leugnen, daß es in der
That ein Mangel sei. Alle meine Benennungen sind aus
diesem Grunde zwar möglichst bezeichncnd, abcr doch auch
möglichst bchutsam und daher schr allgemein ausgefallen; mehr
aus der vergleichcnden Erinnerung des gesammten Antiken-
vorraths hervorgegangen, dessen Mehrzahl ich aus Anschau-
ung kenne, als aus einer mit behaglicher Muße gepflegten
Zergliederung jedes einzelnen Denkmals, können si'e oft un-
genügend, selten aber trügerisch seyn. Jn dieser Ueberzcu-
gung liegt meine Ehrcnrettung für manche Anfechtungen,
denen das, was ich Behutsamkeit nenne, als Verwegcnhcit
erscheinen könnte; und wenn ich nun von jener Ueberzcu-
gung ausgehend sie an den bereits bekannt gemachten Bild-
werken zu bewähren suche, so dürfte dieß zugleich die zweck-
mäßigste Art und Weise seyn, um mich über manche Be-
denklichkeiten mcines Verfahrens zugleich mit manchen
Schwierigkeiten der Bildwerke sclbst zu verstandi'gen.

Jndcm ich mit diesen Voraussetzungen Jhnen von
meinen erstcn zwanzig Bilderplatten zu sprechen versuche,
werde ich gewissermaffen dcr ausführlicheren Begründung
vorgreisen, die ich für die Zusammenstellung vorzüglich be-
deutsamer alter Götterbilder in mcinem als Text zu den
antiken Bildwcrken nächstens erschcincnden Prodromus my-
thologischer Kunsterklärung geliefcrt habe. Wenn ich indeß
choffen darf, daß die nachstehenden vorläufigen Bcmcrkun-
gen durch jenes Werk eine wissenschaftliche Beglaubigung
crhalten werden, so kann ich andrerscits den erhcblichcn
Vortheil nicht verschmähen, den die beschwichtigende Für-
sprache weniger Blätter bei manchen Lesern einlegen könn-
1e, von denen ein aussührliches Werk über mythologische
 
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